Österreichplan
Nehammers Österreichplan: 45 Milliarden Euro für Infrastruktur
In einer Pressekonferenz stellte am Montag Bundeskanzler Karl Nehammer am Donauturm hoch über Wien seine Pläne für den Ausbau der Infrastruktur in Österreich vor. Diese Initiativen sind Teil des umfassenden „Österreichplans„, der darauf abzielt, den Wirtschaftsstandort zu stärken und die Lebensqualität der Bevölkerung zu verbessern. Insgesamt möchte Nehammer in den kommenden Jahren 45 Milliarden Euro investieren.
Infrastruktur als „Basis“ für Wachstum
Nehammer betonte die Bedeutung von modernen und effizienten Verkehrswegen und Datennetzen für die Zukunft des Landes. „Das ist die Basis unseres zukünftigen Wachstums, denn eine moderne und effiziente Infrastruktur ist für den Wirtschaftsstandort Österreich sowie für die Lebensqualität der Österreicherinnen und Österreicher essentiell,“ erklärte er. Der Kanzler kritisierte zudem die bisherigen Diskussionen, die sich oft auf die Nichtrealisierung von Bauprojekten konzentrierten, und forderte stattdessen einen proaktiven Ansatz zum Ausbau von Straße, Schiene und Breitbandnetzen.
Ganzheitliche Betrachtung
Nehammers Plan sieht eine ganzheitliche Betrachtung vor, die Verkehr, Energie und Telekommunikation integriert. Diese Bereiche sollen nicht isoliert, sondern in Synergie betrachtet werden, um Effizienz und Kostenersparnis zu maximieren. „In letzter Zeit wurde immer nur darüber diskutiert, was alles nicht gebaut wird. Das ist in meinen Augen der völlig falsche Zugang. Stattdessen sollten wir über den Ausbau reden,“ so Nehammer weiter.
Brunner nennt Vorteile
Finanzminister Magnus Brunner unterstrich die wirtschaftliche Bedeutung der geplanten Investitionen. „Unser Ziel ist ein starker, innovativer und klimafitter Wirtschaftsstandort, der die Arbeitsplätze der Zukunft sichert – dafür ist Infrastruktur ein entscheidender Zukunftshebel. Nur so können wir langfristig unseren Wohlstand sichern. Wer die bessere Basis hat, hat einen Wettbewerbsvorteil. Wir investieren daher in zukunftsfähige Infrastruktur: In Summe sind das 45 Milliarden Euro, die wir in den nächsten Jahren hier investieren“, erklärte Brunner.
Experte: Entlastungen auf der Straße erforderlich
Ein zentraler Aspekt des Plans sind Verkehrsverbindungen. Mit rund 134.000 Kilometern Straßen und 5.800 Kilometern Schienen sieht sich Österreich vor großen Herausforderungen, insbesondere in Ballungszentren und auf Transitrouten. Univ.-Prof. Dr. Friedrich Zibuschka betonte die Notwendigkeit des Ausbaus des öffentlichen Verkehrs, wies aber darauf hin, dass dies allein nicht ausreiche: „Es ist notwendig, den öffentlichen Verkehr auszubauen. Damit können wir aber nur 40 Prozent des Verkehrsbedarfes bedienen. Es ist daher dort, wo starke Verkehrsbelastungen auftreten, eine Entlastung auf der Straße erforderlich.“
Auch die Telekommunikation soll verstärkt ausgebaut werden. Durch die Integration von Leerrohren bei Tiefbauarbeiten für Straßen können zukünftige Kosten und Störungen vermieden werden. Dies unterstreicht die Bedeutung von Synergien und internationalen Best Practices, die die Volkspartei nutzen will.
Ottenschläger: Lücken im Netz schließen
ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger betonte die Wichtigkeit strategischer Lückenschlüsse im Autobahn- und Schnellstraßennetz. „Ein zentrales Element unserer Verkehrspolitik ist der strategische Lückenschluss in unserem Autobahn- und Schnellstraßennetz. Durch den gezielten Ausbau von nur wenigen Kilometern können wir signifikante Verbesserungen im Verkehrsfluss und in der Umweltqualität erzielen“, erklärte Ottenschläger.
Die Volkspartei plant, alle gesetzlich bereits beschlossenen und dringend notwendigen Projekte so schnell wie möglich umzusetzen, um bestehende Lücken zu schließen und die Zukunftsfähigkeit Österreichs zu sichern. „Die Zeit, wo Ideologie den Infrastrukturausbau bestimmt hat, muss vorbei sein. Wir werden in der nächsten Regierung einen Schwerpunkt darauf legen, die dringend notwendigen und gesetzlich oft schon beschlossenen Vorhaben so schnell wie möglich umzusetzen“, erklärte der Bundeskanzler weiter.
Beiträgen zum „Österreichplan“ von Bundeskanzler Karl Nehammer