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Heuer mehr Nächtigungen im August als 2019

Der Tourismus braucht die Natur, ist daher anfällig für den Klimawandel. Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler fordert Investitionen in die Transformation. Bild: iStock, Dieter Meyrl

Österreichs Tourismus hat Aufwind. Am Dienstag tagte der Tourismusausschuss des Nationalrates. Die Staatssekretärin für Tourismus, Susanne Kraus-Winkler, berichtete über die Situation am heimischen Markt. Vor allem die Anzahl der Nächtigungen im August sei sehr erfreulich. Die Teststrategie „Sichere Gastfreundschaft“ hat sich bewährt.

 

Plus bei Nächtigungen von 23,8 %

Die heurige Sommersaison von Mai bis August sei sehr erfreulich gewesen, so Kraus-Winkler. Im Vergleich zum Vorjahr gab es insgesamt um 23,8 % mehr Nächtigungen im heimischen Tourismus. Besonders erfreulich, im August gab es sogar um 2,3 % mehr Nächtigungen als im Vorkrisenjahr 2019.

Der kommenden Wintersaison sehe man grundsätzlich positiv entgegen, wiewohl die Kurzfristigkeit bei Buchungen stärker werde und es gelte, angesichts der multiplen Krisen flexibel zu bleiben.

 

„Sichere Gastfreundschaft“

Die COVID-19 Pandemie hat die Tourismusbranche besonders stark getroffen, heißt es in einer Unterlage zum Tourismus-Ausschuss. Um das Vertrauen der Gäste in das Urlaubsland Österreich zu stärken bzw. wiederherzustellen, wurde mit der Finanzprokuratur, mit der Buchhaltungsagentur des Bundes sowie der Bundesrechenzentrum GmbH das Testangebot „Sichere Gastfreundschaft“ erarbeitet. Die Beschäftigten im Tourismus konnten sich zwischen Juli 2020 und März 2022 einmal pro Woche freiwillig und kostenlos auf den Erreger SARS-CoV-2 testen zu lassen.

Die Bilanz: Rund 107.000 Personen haben das Testangebot angenommen, es wurden 2,53 Millionen Tests vorgenommen und dafür 172 Mio. Euro an die Labore für Organisation, Auswertung und Dokumentation ausbezahlt.

 

Gastro von Fachkräftemangel mehr betroffen als Hotellerie

Gastronomie und Hotellerie sind von einem ständigen Mangel an Fachkräften betroffen. Auf Anfrage durch die Mitglieder des Tourismusausschusses weist die Staatssekretärin aber darauf hin, dass die Gastronomie mehr von dem Fachkräftemangel betroffen ist, als die Hotellerie. Dass man sich um strukturelle Verbesserungen bemühe, habe auch der jüngste Arbeitsmarktgipfel gezeigt, wonach die Stoßrichtungen in den Bereichen Attraktivierung, Mobilisierung und Qualifizierung liegen.

Bereits am Montag gaben Kraus-Winkler und Bildungsminister Martin Polaschek bekannt, dass nun auch die Tourismusschulen Unterstützung bekommen sollen. So wird etwa ein Drei-Punkte-Plan etabliert, damit künftig der Tourismussektor attraktiver wird. „Von der Ausbildung bis hin zu den Betrieben ist hier jeder gefordert, junge Menschen für diese spannende Aufgabe zu begeistern und nachhaltig im Berufsfeld zu halten, denn die Lehrlinge von heute sind Touristiker von morgen“, so Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (Zur-Sache berichtete).