Regierung
Mission 11: So können Sie Energie sparen
Im Lichte der Energiekrise startet die Bundesregierung eine Kampagne mit Energiespartipps. Unter dem Motto „Mission 11“ soll die Bevölkerung umfassend aufgeklärt werden, wie mit praktischen Tipps unnötiger Energieverbrauch verhindert werden kann.
Gasspeicher zu 70 Prozent gefüllt
Bei der Präsentation der Kampagne teilte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher an der Seite der Klimaministerin und Vertretern der Energieagentur mit, dass für den bevorstehenden Winter die Gasreserven bereits zu 70 Prozent gefüllt sind (Zur-Sache berichtete) und die Versorgungssicherheit für den Herbst und Winter „gesichert sei“. Neben den Maßnahmen wie Versorgungssicherheit, Stromkostenbrems und vor allem EU-weiten Regelungen, sei aber auch jeder einzelne Haushalt bei der „Mission 11“ entscheidend. Für Kocher gehe es darum, das „Bewusstsein dafür zu stärken, wie viel Jede und Jeder mit seinem Verhalten bewirken kann.“
Die Bundesregierung sieht die Chance, dass durch einfache Energiesparmaßnahmen in Haushalten der Stromverbrauch um 11 Prozent reduziert werden soll. Daher wird die Zahl 11 zur gemeinsamen Mission.
„Kleine Verhaltensänderungen“
Die österreichische Energieagentur hat Musterhaushalte untersucht und abgeschätzt, wie viel Energie eingespart werden können. Wenn alle vier Millionen Haushalte an einem Strang ziehen – jeder nach seinen Möglichkeiten, die einen mehr, die anderen weniger – können etwa 11 Prozent des derzeitigen Verbrauchs eingespart werden. Und das mit kleinen Verhaltensänderungen, einfachen Handgriffen und vor allem ohne großes Geld in die Hand zu nehmen. Für die nützlichen Tipps wurde auch eine eigene Infoplattform geschaffen: www.mission11.at
Die Mission 11 Top-Energiespartipps
Heizen
- Raumtemperatur absenken: Den größten Einfluss auf den Verbrauch hat die Temperatur in den beheizten Räumen. Es macht also Sinn, das Thermometer im Auge zu behalten. Wer an kalten Wintertagen barfuß und kurzärmelig in den eigenen vier Wänden unterwegs ist, hat jedenfalls Einsparpotential. Mit dem Senken der Raumtemperatur um 1°C können bereits sechs Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden. Eine Absenkung um 2°C bringen bis zu zwölf Prozent Einsparung
- Fenster abdichten: 20-25% der Wärmeverluste eines Gebäudes sind auf undichte Fenster und falsches Lüften zurückzuführen. Gerade in älteren Gebäuden l kann man sich kurzfristig mit Dichtungsbändern aus dem Baumarkt behelfen. Die Fenster sollten sich jedenfalls weiterhin zum Lüften öffnen lassen.
- Energieeffizient lüften: (Stoßlüften statt Fenster kippen): Mehrmals am Tag fünf bis zehn Minuten lüften vermindert im Vergleich zu dauerhaft gekippten Fenstern den Energieverbrauch, verhindert ein Auskühlen der Wände – es wird somit schneller wieder warm – und vermeidet auch Schimmelbildung. Nicht vergessen: Zuvor die Heizung oder Heizkörper abdrehen.
Warmwasser
- Duschzeit verkürzen: Im Durchschnitt duschen Österreicher knapp fünf Minuten lang. Dabei werden rund 36 Liter Warmwasser verbraucht. Wer sich vier statt fünf Minuten abbraust, spart 20 Prozent der Energie für die Warmwasserbereitung.
- Wassersparende Duschköpfe: Sparduschköpfe reduzieren die maximale Durchflussmenge des Wassers und reduzieren so den Wasserverbrauch.
- Wo geht: Kaltes Wasser verwenden: Warmwasser am Waschbecken nur dann verwenden, wenn es nötig ist. Seife erzielt auch mit Kaltwasser ihre Wirkung. Bei einem Hebel darauf achten, dass dieser gänzlich auf Kaltwasser steht.
Beim Stromverbrauch
- Gefrierschrank abtauen: Sobald eine Eisschicht im Innenraum sichtbar ist, sollten die Gefriertruhe abgetaut werden, denn 5 mm Eis erhöhen den Stromverbrauch um 30 Prozent. Bei der Gelegenheit kann auch gleich die Temperatureinstellung geprüft werden: zum Tiefkühlen reichen -18°C.
- Standby vermeiden: Haushalte haben durchschnittlich zwischen 10 und 20 Geräte, die dauerhaft auf Standby laufen. Mit einer schaltbaren Steckerleiste oder einem Netzschalter können IT- und Unterhaltungselektronik komplett vom Stromnetz getrennt werden. Das spart bis zu 10 Prozent Strom.
- Energiesparprogramme nutzen: Wasser erhitzen benötigt sehr viel Energie. Geschirrspüler oder Waschmaschine daher immer voll beladen und bei möglichst geringen Temperaturen bzw. im Ecoprogramm laufen lassen. Trotz der längeren Waschzeit braucht das weniger Strom.
- LED-Lampen nutzen: LED-Lampen haben eine 15- bis 20-fach höhere Lebensdauer als klassische Glüh- und Halogenbirnen und sparen über die Lebensdauer gerechnet bis zu 90 Prozent Strom ein.
In der Mobilität
- Spritsparende Fahrweise: Bis zu 15 Prozent des Spritverbrauchs können durch einfache Maßnahmen wie etwas langsamer, niedertourig und vorausschauend fahren, früh hochschalten, Motor bei Stopp abstellen oder Reifendruck prüfen, eingespart werden.
Warum gerade diese Tipps?
Was bringen kleine Maßnahmen wie Deckel auf den Topf? Viel, wenn alle mitmachen. Ein Beispiel: Wer einen zur Größe der Herdplatte passenden Topf verwendet, nur so viel Wasser nimmt, wie man unbedingt benötigt, den Deckel auf den Topf setzt und die Restwärme nutzt, kann bis zu 50 Prozent des Energieverbrauchs fürs Kochen einsparen.
Die „Mission 11“ setzt also bei den kleinen Dingen des Alltags an. Auf der Kampagnenwebsite mission11.at werden ausschließlich Einsparungen angeregt, die durch Verhaltensänderungen und sehr kleinen Investitionen umgesetzt werden können. So kommen wir alle am besten in den Energiesparmodus.