Regierung

Polaschek präsentiert neue Förderung für Schulbesuche von KZ-Gedenkstätten

Am 5. Mai 1945 wurde das KZ Mauthausen befreit. Das schulische Angebot zur Erinnerungskultur wird um weitere 1,5 Millionen Euro ausgebaut, so Polaschek. Foto: istock/FotoGablitz

Zur Stärkung der schulischen Erinnerungskultur wird ein neuer Fonds eingerichtet. Die Initiative von Bildungsminister Martin Polaschek wurde anlässlich des Gedenktages gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus präsentiert. 1,5 Millionen Euro werden den Schulen pro Jahr dafür zur Verfügung gestellt.

 

5. Mai 1945 – Befreiung des KZ Mauthausen

„Dieser Tage erinnern wir an die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen, das als eines der letzten Lager am 5. Mai 1945 von amerikanischen Truppen befreit wurde. Der Gedenktag regt Schülerinnen und Schüler, Studierende, Lehrpersonen und die breite Gesellschaft zur Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart der nationalsozialistischen Verbrechen an, er verweist auch auf unsere Verantwortung für eine offene Gesellschaft und ein entschlossenes Eintreten gegen Antisemitismus und Rassismus“, so Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek zum nationalen Gedenktag.

Bereits jetzt wird laut Polaschek mit verschiedenen Angeboten ein Lernen über die Verbrechen des Nationalsozialismus unterstützt. „Damit fördern wir schon früh das Geschichts- und Demokratiebewusstsein der Schülerinnen und Schüler und motivieren sie zu einem Engagement für unsere demokratische Gesellschaft“, erklärt Polaschek.

 

Polaschek: Schulische Gedenkkultur wird ausgebaut

Mit dem neuen Fonds zur Förderung von Gedenkstättenbesuchen soll nun die Erinnerungskultur von Jugendlichen gestärkt werden und Schulklassen den Besuch der KZ-Gedenkstätten Mauthausen und Gusen sowie der ehemaligen Außenlager Ebensee und Melk ermöglichen. „Wir stellen dafür rund 1,5 Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung und unterstützen die Schulklassen jeweils mit bis zu 500 € bei der Durchführung eines solchen Gedenkstättenbesuchs. Damit setzen wir ein weiteres wichtiges Vorhaben im Regierungsprogramm um, das zu einer stärkeren Erinnerungskultur und damit zu einem stärkeren Demokratiebewusstsein beitragen wird“, so der Bundesminister zum heute vorgestellten Fonds für Schulklassen.

Durch eine starke Erinnerungskultur werde die die Basis für das Vertrauen in die Demokratie und in die Wissenschaft geschaffen, betont Polaschek. „Denn es geht dabei um die Grundfesten unserer Gesellschaft. Um ein Bewusstsein, dass unsere Demokratie und der Friede immer in Gefahr sind und wir tagtäglich dafür kämpfen müssen. Parallel dazu müssen wir das Vertrauen in die Demokratie und die Wissenschaft aktiv wieder stärken. Um das zu erreichen, haben wir mit der Ressortstrategie ‚Trust in Science and Democracy (TruSD)‘ bereits eine breitenwirksame Initiative gestartet.“

Der Unterstützungsfonds für Gedenkstättenbesuche von Schulklassen der 8. Schulstufe ergänzt bestehende Angebote und Maßnahmen des Bildungsministeriums. „Bereits jetzt erhalten Schulen zahlreiche Unterstützungen zum Lehren und Lernen über Nationalsozialismus und Holocaust“, verweist der Polaschek auf eine Reihe bereits bestehender Programme und Angebote.

„Im Rahmen der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus wird die Aus- und Fortbildung für Lehrpersonen weiterentwickelt. Mit dem neuen Unterstützungsfonds für Gedenkstättenbesuche erweitern wir das vielseitige Angebot für Schulen. Damit bieten wir allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, zumindest einmal in ihrer Schullaufbahn eine Gedenkstätte zu besuchen“, so der Bildungsminister zum Gedenktag.

 

Niederschwellige Angebote

Schulen können ab dem Beginn des Schuljahres 2023/24 um eine Förderung für Gedenkstättenbesuche ansuchen. Der neue Mobilitätsfonds zur Förderung von Gedenkstättenbesuchen wird vom OeAD – Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung abgewickelt.

„Für die pädagogische Auseinandersetzung mit dem KZ Mauthausen bieten wir niederschwellig Unterstützung für Schulen an. Wir haben alle Angebote zur Vor- und Nachbereitung des Besuchs der Gedenkstätte, wie einen digitalen Rundgang und eine exemplarische Unterrichtseinheit zur Geschichte und Funktion des Konzentrationslagers Mauthausen auf einer Website zusammengefasst. Denn Lehrerinnen und Lehrer sollen bestmöglich auf die herausfordernde pädagogische Arbeit über die NS-Verbrechen vorbereitet sein“, so der Bundesminister abschließend.

 

Hintergrund zum Gedenktag

Im KZ Mauthausen und seinen Nebenlagern in ganz Österreich wurden mehr als 200 000 Menschen interniert, etwa 100 000 Häftlinge wurden ermordet. Der 5. Mai wurde 1997 vom Nationalrat zum Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt.

Seit mehr als 20 Jahren unterstützt das BMBWF die schulische Erinnerungskultur und das Lehren und Lernen über Nationalsozialismus und Holocaust mit seinem Holocaust-Education-Programm erinnern.at, das Programm wird vom OeAD – Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung umgesetzt.