Innenpolitik
Väter wollen mehr Zeit für Familie
Der „Tag der aktiven Väter“ wurde vom Österreichischen Familienbund vor zwei Jahren ins Leben gerufen, um ein Zeichen für mehr Gleichberechtigung bei der Kinderbetreuung zu setzen. Eine qualitative Untersuchung des Familienbundes ergab, dass immer mehr Väter einen wesentlichen Teil der Erziehungsarbeit selbst wahrnehmen. Konkret wollen 80 Prozent der Väter mehr Zeit mit ihrer Familie, insbesondere mit ihren Kindern verbringen.
Familienzeit ohne Nachteile
Der Österreichische Familienbund setzt sich mit dem Projekt „Aktive Väter“ dafür ein, dass es jedem Mann möglich ist, sich Zeit für seine Kinder zu nehmen, ohne markante Nachteile in der Arbeitswelt zu erleiden. Mehr zu dem Projekt „Aktive Väter“ hier.
Im Jahr 2019 hat der Familienbund eine qualitative Untersuchung (Ergebnisse finden Sie hier) vorgenommen. Vorrangig wurde die Frage nach der Beteiligung der Väter an der Kindererziehung behandelt. Dies vor allem bei jenen Familien, deren Elternteile getrennt voneinander leben: Dafür wurden Maßnahmen erarbeitet, um betroffene Väter und Mütter optimal zu unterstützen.
Die Ergebnisse der Studie zeigen klar, dass Österreichs Väter es als sehr wichtig erachten, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen und einen wesentlichen Teil der Erziehungsarbeit selbst wahrzunehmen.
Tag der aktiven Väter
Der österreichische Familienbund unter der Leitung von Präsident Bernhard Baier hat im Jahr 2020 den „Tag der aktiven Väter“ ausgerufen und dafür den 1. September gewählt. Das Datum sei bewusst ausgesucht worden, da am 1. September 2019 in Österreich der Papamonat eingeführt wurde. Seither haben alle unselbständig erwerbstätigen Väter einen gesetzlichen Rechtsanspruch „auf Freistellung von der Arbeitsleistung gegen Entfall des Entgelts aus Anlass der Geburt ihres Kindes“. Gesetzlich geregelt wird das im Väter-Karenzgesetz unter §1a und im Landarbeitsgesetz. Weiters gilt das auch für Väter im öffentlichen Dienst des Bundes. Das Papamonat ist nicht mit der Elternkarenz zu verwechseln.
„Der politische Rahmen ist gesteckt“
Wie wird sich die Gesellschaft zum Thema „Vatersein“ verändert haben? Diese Frage stellte sich der Präsident des Familienbundes Bernhard Baier. Er hat deshalb eine umfassende Dokumentation zu diesem Thema in eine Zeitkapsel geschlossen.
„Politische Rahmenbedingungen sind das eine, gesellschaftlicher Wandel das andere. Um diesen Wandel festzuhalten und zu dokumentieren, haben wir beschlossen, anlässlich des „Tages der aktiven Väter – 2022“ eine Zeitkapsel zu füllen und in die Zukunft zu schicken“, erklärt Baier in einer Aussendung. Dazu wurden 136 Dateien, Fotos und Artikel gesammelt. Am Tag der aktiven Väter in 20 Jahren soll die Zeitkapsel wieder geöffnet werden. So können die Dokumente von 2022 mit dem aktuellen Gesellschaftsbild und politischen Gegebenheiten im Jahr 2042 verglichen werden.
„Aktive Väter sind wichtig. Wichtig für Familien und für die Arbeitswelt“, erklärt Baier. Der politische Rahmen wie Familienzeitbonus (=Papamonat), Väterkarenz sei gesteckt. Nun müssen diese Familienmodelle auch in der Gesellschaft ankommen. „Wenn über ein Drittel der Familien laut einer Studie des ÖIF nicht wissen, dass es diese Möglichkeiten gibt, dann ist da noch viel zu tun“ so der Präsident des Familienbundes.
Wie Familien von den Entlastungspaketen der Bundesregierung profitieren, finden Sie hier.