Innenpolitik

Tourismusschulen bekommen 3 Punkte Plan

Um dem Fachkräftemangel im Tourismusbereich entgegenzuwirken, bekommen die Tourismusschulen einen 3-Punkte-Plan. Das haben heute Tourismusstaatssekretärin Susanne Krauss-Winkler und Bildungsminister Martin Polaschek angekündigt. Foto: BKA / Christopher Dunker

Zurzeit werden an den heimischen Tourismusschulen rund 8.000 Schüler ausgebildet. Damit gab es hier einen Rückgang an Schülern in den letzten 10 Jahren. Um dem entgegenzuwirken, bekommen die Schulen einen 3-Punkte-Plan um das Tourismuswesen wieder zu attraktiveren.

 

Chance der Digitalisierung noch weiter nutzen

In den letzten Jahren zeigt sich ein Rückgang der Schülerzahlen an den Tourismusschulen von 10.778 im SJ 2009/10 auf 8.023 im SJ 2019/20 (Statistik Austria, Schulstatistik). Dies liegt unter anderem am demografischen Wandel, am schlechten Image des Tourismus als Arbeitgeber, aber auch an einem Wertewechsel der Gesellschaft, in der der Dienstleistungssektor an Attraktivität eingebüßt hat.

Um diesem Trend entgegenzuwirken, gibt es von Seiten der Tourismusschulen auch schon Lösungsansätze, wie klare Abgrenzung zu anderen Schularten, Schärfung des Schulprofils, Aufwertung der touristischen Ausbildung, Neugestaltung des Lehrplans, Lehrerfortbildung und weitere Attraktivierungsmaßnahmen sowie eine bessere öffentliche Wahrnehmung. Das Arbeits- und Wirtschaftsministerium unterstützt die Vorhaben der Tourismusschulen beim zuständigen Bildungsministerium.

„Die Ausbildung an den Tourismusschulen in Österreich ist bereits auf einem ausgezeichnet hohen Niveau. Dennoch dürfen wir uns nicht auf diesen Erfolgen und diesem Angebot ausruhen. Mit einem Drei-Punkte-Plan werden wir die Fort- und Ausbildung in den Tourismusschulen in Zukunft noch digitaler, praxisnaher und inhaltlich spezifischer aufstellen“, so Bildungsminister Martin Polaschek.

So wird es eine neue Generation an Lehrplänen für die Tourismusschulen geben. Es werden die Chancen der Digitalisierung noch weiter in der Ausbildung genutzt und die Schülerinnen und Schüler zu den Digital-Expertinnen und Experten der Tourismusbranche gemacht. Zudem wird man laufende Trends aus der Branche aufgreifen und im Rahmen der Schulautonomie und der Lehrplanmöglichkeiten einbauen.

 

Lehrlinge von heute, sind Touristiker von morgen

Der touristische Arbeitsmarkt ist von einem kontinuierlichen Rückgang von Fachkräften geprägt, hingegen steigt die Zahl der geringfügig Beschäftigten. Noch vor 25 Jahren setzte sich die Arbeitsmarktstruktur aus 83 % Arbeiterinnen und Arbeitern bzw. Angestellten, 10 % geringfügig Beschäftigten und 7 % Lehrlingen zusammen, während es 2019 nur mehr 78 % Arbeiterinnen und Arbeiter bzw. Angestellte und 3 % Lehrlinge waren. Der Anteil geringfügig Beschäftigter ist hingegen auf rund 20 % gestiegen. Auch die Rotation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist im Tourismus besonders groß. Von allen zu einem bestimmten Vergleichszeitpunkt im Tourismus beschäftigten Personen sind bereits drei Jahre später nur mehr 50 % in der Branche tätig, fünf Jahre später sind es nur noch 44 %.

„In Zeiten von multiplen Krisen, dem Ukraine-Konflikt, den Teuerungen, Corona und nicht zuletzt dem erhöhten Bedarf an Mitarbeitern, steht der Tourismus vor großen Herausforderungen. Darum ist es umso wichtiger, junge Menschen für touristische Lehrberufe zu begeistern, denn es sind vor allem die Lehrlinge, die als Kernbeschäftigte in der Tourismusbranche tätig bleiben. Von der Ausbildung bis hin zu den Betrieben ist hier jeder gefordert, junge Menschen für diese spannende Aufgabe zu begeistern und nachhaltig im Berufsfeld zu halten, denn die Lehrlinge von heute sind Touristiker von morgen“, so Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler.

Um dem Fachkräftemangel im Tourismusbereich entgegenzuwirken, bekommen die Tourismusschulen einen 3-Punkte-Plan. Das haben heute Tourismusstaatssekretärin Susanne Krauss-Winkler und Bildungsminister Martin Polaschek angekündigt. Foto: BKA / Christopher Dunker
Um dem Fachkräftemangel im Tourismusbereich entgegenzuwirken, bekommen die Tourismusschulen einen 3-Punkte-Plan. Das haben heute Tourismusstaatssekretärin Susanne Krauss-Winkler und Bildungsminister Martin Polaschek angekündigt. Foto: BKA / Christopher Dunker