Regierung
Arbeitslosigkeit im November: Tiefststand seit elf Jahren
Trotz anhaltender Inflation, hoher Energiepreise, Krieg in der Ukraine und etwas trüben Wirtschaftsprognosen zeigt dieses instabile Umfeld dennoch keine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Österreich. Die Zahlen Mitte November bleiben im Trend der vergangenen Monate. Die Arbeitslosigkeit erreicht einen Tiefstwert wie zuletzt im November vor elf Jahren.
Kocher: „stabil und krisenresistent“
Derzeit sind 324.120 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Davon befinden sich 252.259 Personen auf Arbeitssuche und 71.861 Personen in Schulungen. „Trotz der aktuell schwierigen geopolitischen Situation und den damit zusammenhängenden Herausforderungen für die Wirtschaft, zeigt sich der österreichische Arbeitsmarkt weiterhin stabil und krisenresistent. Die Arbeitslosigkeit ist aktuell Mitte November auf dem niedrigsten Stand seit 11 Jahren. Daran kann man erkennen, dass der Arbeitsmarkt nicht nur die Corona-Pandemie weitgehend überwunden hat, sondern auch den aktuellen Herausforderungen trotzt“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher, der die aktuellen Zahlen auch mit jenen der Vorjahre vergleicht.
„Dieses positive Bild bestätigt auch der detailliertere Vergleich mit den Vergleichszeitpunkten der vergangenen drei Jahre. Mitte November 2021 befanden sich um 21.046 Personen mehr in Arbeitslosigkeit oder in Schulung als aktuell. Zum selben Stichtag des Jahres 2020 war der Wert um 118.156 Personen höher. Selbst im Vorkrisenjahr, Mitte November 2019, waren um 37.468 Personen mehr arbeitslos bzw. in Schulung als aktuell.“
Kurzarbeit weiter im Sinken
Die Voranmeldungen zur Kurzarbeit sind deutlich gesunken und befinden sich mit aktuell 3.132 Voranmeldungen auf dem niedrigsten Stand seit Pandemiebeginn.
„Auch diese Zahlen zeugen davon, dass viele Unternehmen im Verlauf der vergangenen zwei Jahre resistenter geworden sind. Mitte November 2021 waren noch 74.324 Personen zur Kurzarbeit vorangemeldet, 2020 waren es 170.137 Personen. Die Befürchtung, dass der Ausstieg vieler Unternehmen aus der Kurzarbeit die Arbeitslosigkeit ansteigen lässt, hat sich somit erfreulicherweise nicht bestätigt. Mit Maßnahmen wie dem Energiekostenzuschuss versuchen wir auch kommenden Winter Liquiditätsengpässe – und damit auch die Notwendigkeit von Kurzarbeit für die heimischen Unternehmen – zu vermeiden. Gleichzeitig wurden im Arbeitsmarktbudget für das kommende Jahr 220 Millionen Euro für die Kurzarbeit reserviert, um auch auf eine negativere Entwicklung als erwartet vorbereitet zu sein“, so Kocher.
Stärkeres BIP als im Vorjahr
Der BIP-Indikator der OECD wird wöchentlich veröffentlicht und setzt die aktuelle wirtschaftliche Aktivität in Relation zur Aktivität der Vergleichswoche im Vorjahr. Laut OECD war das BIP in der vorletzten Woche vom 30. Oktober bis 5. November 2022 um 2,5 Prozent höher als in der entsprechenden Woche des Vorjahres 2021.
„Damit ist auch beim BIP-Indikator im Wochenvergleich eine positive Entwicklung erkennbar, die jedoch zum Großteil im Zusammenhang mit der Entwicklung der Corona-Pandemie im Spätherbst 2021 und deren Auswirkungen auf die wirtschaftliche Aktivität im vergangenen Jahr begründet ist“, so Kocher abschließend.