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Entsetzen und Entschlossenheit nach IS-Attacke in Villach

Umfassendes Entsetzen in der Öffentlichkeit und angekündigte Entschlusskraft für noch mehr an Sicherheit und Maßnahmen gegen islamistische Gewalt prägten die Stunden nach dem Messerattentat von Villach. Ein junger syrischer Asylwerber hatte dem Islamischen Staat (IS) Treue geschworen. Mit einem Messer tötete er am Samstag in Villach einen jungen Mann, verletzte weitere fünf Personen teils schwer, drei von ihnen liegen in der Intensivstation.
Maßnahmen gegen islamistischen Terror
Unter den Angehörigen herrscht Trauer, in der Öffentlichkeit enormes Entsetzen – und Landes- sowie Bundespolitiker drückten Anteilnahme aus und kündigten weitere Maßnahmen gegen islamistischen Terror an. Offen bleibt vorerst, wie offensichtliche Gesetzeslücken – Stichwort: Messerverbot und Kontrolle von Messanger-Diensten – geschlossen werden können. ÖVP-Vorschläge blieben in der Regierungskoordination stecken.

Bestürzung, Betroffenheit und Entschlossenheit: LH Peter Kaiser, Innenminister Gerhard Karner
Dschihadistische Welle
Zum Attentat und dessen Hintergrund zitiert die Kleine Zeitung am Sonntag den Terrorismusexperten Peter R. Neumann vom King‘s College in London: Er klassifiziert den Anschlag von Villach als Teil einer jihadistischen Welle, „die sich seit Monaten angekündigt hat“. Die Täter repräsentierten einen „neuen Typus“. Bei der Radikalisierung stehe das Internet im Mittelpunkt, schrieb er auf der Plattform „X“ (vormals Twitter). „Null Belege“ sieht der Experte für einen direkten Zusammenhang mit der deutschen Bundestagswahl.

Dem Attentat folgten Entsetzen und Ermittlungen: Innenstand von Villach kurzzeitig abgesperrt
Ermittlungen auch in Niederösterreich
Dazu berichtet auch das Nachrichtenmagazin profil in seiner aktuellen Ausgabe unter dem Titel „Niederösterreich und seine Dschihadisten“. Im größten Bundesland wurden zwei Gruppen ausgehoben, gegen weitere wird ermittelt. Dazu sagt Mousss Al-Hassan Diaw, ein Experte für Deradikalisierung im profil: „Diese losen Netzwerke sind so gefährlich, weil es keine klaren Anführer gibt, an denen die gesamte Gruppe hängt und die man ausschalten könnte.“ Der Leiter des Landesamts Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE), Roland Scherscher, bestätigte laut Medien, dass in Niederösterreich gegen 25 bis 50 Personen in wegen Verdachts auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt werde.
Von einer „entsetzlichen Tat“ sprach Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Alexander Schallenberg zeigt sich „tief erschüttert“.
Konsequentere Abschiebungen
Von ÖVP-Bundesparteiobmann Christian Stocker über Innenminister Gerhard Karner und Kärntens ÖVP-Chef, LHStv. Martin Gruber verlangten diese und weitere Politiker ein Verschärfung des Asylrechts, insbesondere striktere und konsequente Abschiebungen.
Innenminister Karner kündigte an, Asylanträge breitflächig – und auch ohne Anlass im Einzelfall – überprüfen zu lassen.
Auch die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) hat die Tat als „abscheulich“ verurteilt.
Die Polizei nimmt Hinweise entgegen und informiert unter: https://www.bmi.gv.at/
