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Österreich verstärkt Bewerbung für UN- Sicherheitsrat 2027-2028

Die Bundesregierung hat am Mittwoch den nächsten Schritt für die Bewerbung Österreichs um einen nicht-ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat für die Periode 2027-2028 gesetzt. Mit einem überparteilichen Schulterschluss und der Ernennung von vier Sonderemissären soll die Bewerbung in der Zielgeraden verstärkt werden.
Bereits dreimal im Sicherheitsrat
Österreich begeht am 14. Dezember 2025 den 70. Jahrestag seiner Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen. Seither stellt das aktive Engagement in den Vereinten Nationen einen Schwerpunkt der österreichischen Außenpolitik dar. Das Land war bereits dreimal nicht-ständiges Mitglied im Sicherheitsrat (1973-1974, 1991-1992 und 2009-2010) und bewirbt sich nun erneut für einen Sitz als gewähltes Mitglied.
„Gerade in einer Zeit, in der internationale Zusammenarbeit und Multilateralismus auf dem Spiel stehen, ist ein rot-weiß-roter Schulterschluss über alle politischen Lager für eine aktive Friedensarbeit essenziell“, erklärte Außenministerin Beate Meinl-Reisinger in einer Aussendung des Bundeskanzleramtes.
In einer zunehmend instabilen geopolitischen Lage setzt sich Österreich klar für eine regelbasierte, friedensorientierte Weltordnung ein, in der das Recht Vorrang vor Macht hat. Als Gastgeberland von über 50 internationalen Organisationen versteht sich Österreich als globaler Knotenpunkt des Multilateralismus und möchte seine Rolle im Sicherheitsrat unter das Motto „Partnerschaft – Dialog – Vertrauen“ stellen.
Tanner sieht Österreich als Brückenbauer
Die erneute Kandidatur Österreichs steht in der außenpolitischen Tradition regelmäßiger Mitgliedschaften im Abstand von knapp 20 Jahren und wird im Regierungsprogramm 2025–2029 von ÖVP, SPÖ und NEOS ausdrücklich unterstützt. Die Bewerbung wurde bereits 2011 angekündigt und seither konsequent vom Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) und den jeweiligen Ministerinnen und Ministern verfolgt.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner unterstrich die Bedeutung der Vereinten Nationen in der aktuellen Weltlage: „In Zeiten, in denen die regelbasierte internationale Weltordnung zunehmend unter Druck gerät und weltweit vermehrt Krisen und Konflikte ausbrechen, ist die Bedeutung der Vereinten Nationen und ihrer Tätigkeiten wichtiger denn je. Österreich ist nicht nur Brückenbauer, sondern auch ein Ort des Dialoges.“
Starkes österreichisches Engagement
Sie verwies auch auf das militärische Engagement Österreichs: „Um Frieden und Sicherheit zu schaffen braucht es ein umfassendes Engagement, internationale Kooperationen und Zusammenarbeit – das zeigen wir als Verteidigungsressort mit unserem engagierten Einsatz mit mehr als 100.000 Österreicherinnen und Österreicher in UN-mandatierten friedenserhaltenden Operationen und Missionen.“
Die Bundesregierung plant, gemeinsam mit Parlament, Parlamentsklubs und Bundesländern, alle internationalen Kontakte für dieses überparteiliche Anliegen zu nutzen. Von diesem wird nicht nur der diplomatische Standort Österreich, sondern auch der Kongress- und Wirtschaftsstandort weit über die Phase der Bewerbung und des angestrebten Mandats hinaus profitieren.
