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Digitalisierung diktiert den Arbeitsmarkt
Arbeitsminister Martin Kocher und die Sonderbeauftragte des Bundeskanzlers, Antonella Mei-Pochtler, stellten am Montag in Wien die Arbeitsmarktstrategie „Auf zu neuen Arbeitswelten“ vor. „Think Austria“ erarbeitete zusammen mit dem Arbeitsministerium eine Strategie, den Arbeitsmarkt auf zukünftige Entwicklungen vorzubereiten.
Hintergrund ist der Strukturwandel in der Arbeitswelt, konkret die dynamische Durchsetzung der Digitalisierung und die Entwicklung der Plattformökonomie. Darin, so Mei-Pochtler, liegen Herausforderung aber auch Chancen der Zukunft. Die Corona-Pandemie habe neben negativen Folgen neue Perspektiven für die Arbeitswelt eröffnet, denn personelle Engpässe und Fachkräftebedarf in einzelnen Bereichen des Arbeitsmarktes wurden deutlich aufgezeigt.
Arbeitswelt auf die Herausforderungen nach der Pandemie vorbereiten
„Wir haben in der Pandemie gezeigt, dass wir über das Potential verfügen, schnell und flexibel auf Veränderungen der Arbeitswelt zu reagieren. Das wird angesichts des Strukturwandels und des Fachkräftebedarfs auch in Zukunft notwendig sein“, begründete Minister Kocher die Strategie für neue Arbeitswelten.
Das etwas mehr als 60 Seiten umfassende Strategiepapier „Auf zu neuen Arbeitswelten“ beinhaltet demnach Erkenntnisse aus den mit 40 Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Unternehmen geführten Gesprächen. Die Schlussfolgerungen werden auf den Gebieten Fachkräfte, Inklusion und Digitalisierung gezogen.
Arbeitskräfte ausbilden und qualifizieren
Als erste Säule nannte Arbeitsminister Kocher die Qualifikation der Arbeitskräfte. Dies sei „entscheidend für die zukünftigen Jahre, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, neue Jobs zu schaffen und Österreich als Arbeits- und Wirtschaftsstandort attraktiv zu halten“, so Kocher. Denn die Auswirkungen der Pandemie werden den Arbeitsmarkt noch weiter prägen, je mehr in Qualifikation und lebenslanges Lernen investiert wird, desto besser könne man anlaufenden Wirtschaftsaufschwung mittragen, heißt es vom Arbeitsministerium.
Während der Pandemie wurden Maßnahmen zur Stabilisierung des Arbeitsmarkts gesetzt. So etwa die Joboffensive, als ein völlig neues Qualifizierungsprogramm. Außerdem gab es Unterstützungen bei Lehr- und Fachkräfteausbildungen sowie Weiterbildungsmöglichkeiten während der Kurzarbeit.
Kocher verwies insbesondere auf das Programm Sprungbrett, das Langzeitarbeitslose bei der Aneignung von Qualifikationen und Einstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt. Die Stabsstelle Think Austria empfiehlt, den jeweiligen Bedarf an Fachkräften gegliedert nach Orten und Personengruppen noch genauer zu erfassen.
Arbeitswelt inklusiver machen
Laut Kocher sollen mit der Strategie ebenfalls die Herausforderungen von Menschen mit körperlichen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen am Arbeitsmarkt adressiert werden. Kocher will dabei auf eine Inklusion dieser Personengruppe setzen. Was dabei helfen soll, sind zudem neue Technologien und digitale Lösungen wie ein Ausbau des Home-Office. Technologische Hilfsmittel sollen dabei unterstützen, gesundheitliche Einschränkungen auszugleichen.
Über das AMS setzt das Arbeitsministerium an dieser Stelle bereits jetzt vielseitige Angebote, die von Berufsinformation und Berufsberatungen durch spezialisierte Beraterinnen und Berater bis hin zu geförderter Beschäftigung reichen. Der AMS unterstützt bei der Vermittlung sowohl in soziale Unternehmen als auch in reguläre Betriebe.
Technologische Hilfsmittel nutzen
Doch technologische Hilfsmittel und Entwicklungen sollen auch abseits der inklusiven Arbeitswelt dabei helfen, einen attraktiveren Arbeitsmarkt für die Arbeitnehmer zu schaffen. Etwa durch eine flexible Gestaltung des Arbeitens zwischen Büro und Homeoffice. Das Homeoffice hat die Arbeitswelt angesichts der Pandemie v.a. in den letzten 1,5 Jahren geprägt. Eine Studie des Arbeitsministeriums belegt, dass Homeoffice tiefgreifende Veränderung in Arbeitswelt bedeutet und uns auch in Zukunft intensiv beschäftigen wird.
Daher wurde, so Kocher, auf Veränderungen der Arbeitswelt durch neue gesetzliche Regelungen reagiert. Trotz dieser bereits umgesetzten Regelungen ist es klar, dass entlang aktueller Gegebenheiten von Veränderungen notwendig sind. Deshalb kündigte Kocher an, die Strategie „Auf in neue Arbeitswelten“ in einem Jahr zu evaluieren um mit dem Wandel der Arbeitswelt schritthalten zu können.