Regierung
Blümel bestätigt: „Klares Nein zu Angriffen auf das Bargeld!“
Rund 90 % der Österreicher sprechen sich für den Erhalt von Bargeld aus. Das bestätigt eine aktuelle Studie von UNIQUE research. Zudem wird auch die geplante Bargeld-Obergrenze der EU von den Österreichern abgelehnt. „Von Österreich gibt es ein klares Ja zum Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung und ein ebenso klares Nein zu Angriffen auf das Bargeld“, stellte Finanzminister Gernot Blümel bei einer Pressekonferenz am Donnerstag fest.
Österreich eindeutig Bargeld-Zahler Land
Die überwiegende Mehrheit der befragten Österreicher (87 %) spricht sich für den Erhalt der Möglichkeit zur Bargeldzahlung aus. Bei der Gruppe der über 60-Jährigen sprechen sich sogar 97 % der Befragten für das Bargeld aus. In Österreich befinden sich laut der Österreichischen Nationalbank insgesamt rund 31 Milliarden Euro an physischem Bargeld im Umlauf.
Studie bestätigt Skepsis gegenüber Bargeldobergrenze
Zudem sind die Österreicher auch skeptisch gegenüber Bargeldobergrenzen: 47 % sehen Obergrenzen als skeptisch, 35 % begrüßenswert und 19 % haben dazu keine Meinung, so die Hajek-Studie.
Grund für das Misstrauen der Österreicher gegenüber einer Bargeldobergrenze ist das Gefühl, durch die Grenzen in der eigenen Freiheit eingeschränkt und zum „Gläsernen Bürger“ zu werden.
„Es ist eine Illusion zu glauben, dass die Einschränkung von Bargeld zu weniger krimineller Energie führt. Es soll zu keiner Kriminalisierung von Privatpersonen kommen, die Bargeld verwenden. In jüngster Zeit ist etwa eine deutliche Risikolage bei virtuellen Währungen zu beobachten. Die Regulierung von Kryptowährungen wäre daher wichtiger als willkürliche Bargeld-Grenzen einzuziehen“, erklärt dazu Finanzminister Blümel.
Auch ökonomische Gründe gegen Bargeld-Abschaffung
Bargeld hat laut dem Finanzministerium auch eine psychologische Wirkung. So haben vor allem vor dem ersten Lockdown letzten Jahres zahlreiche Menschen Bargeld für unsichere Zeiten abgehoben. Zudem würden auch ökonomische Gründe gegen die Abschaffung von Bargeld sprechen, so etwa die Gefahr vor Negativzinsen. Ohne Bargeld wäre die einzige Möglichkeit, Negativzinsen zu entkommen, Geld rasch auszugeben.
Kryptoregulierung statt Bargeld-Obergrenze
Kommende Woche will die EU-Kommission eine neue Geldwäscherichtlinie präsentieren. In dieser ist laut dem Vernehmen eine Bargeldobergrenze von 10.000 Euro enthalten. Klare Worte zu diesem Vorstoß findet auch Finanzminister Blümel und tritt diesem entschieden entgegen: „Österreich bekennt sich zu Maßnahmen gegen Geldwäsche und zum Kampf gegen Terrorismusfinanzierung. Ich bezweifle allerdings, ob eine allgemeine Bargeld-Obergrenze hier eine wirkungsvolle Maßnahme ist. Es ist eine Illusion zu glauben, dass die Einschränkung von Bargeld zu weniger krimineller Energie führt.
Zudem erklärt Blümel, dass in jüngster Zeit vermehrt eine deutliche Risikolage bei virtuellen Währungen zu beobachten sei. Die Regulierung der Kryptowährungen wäre daher wichtiger als „eine willkürliche eingezogene Bargeld-Grenze“.