Bundesländer
Diese Möglichkeiten hätte Michael Ludwig um die MA35 in den Griff zu bekommen
Seit Monaten häufen sich die negativ-Schlagzeilen über die Wiener Einwanderungsbehörde – kurz MA35. Dabei sind unzählige Schicksale vom Behördenversagen der MA35 betroffen. „Das Missmanagement der Stadt Wien geht aber weiter“, bilanziert Patrick Gasselich, Gemeinderat und Verfassungssprecher der Wiener ÖVP. Gasselich hat sich angesehen, was SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig machen könnte, um die MA35 endlich in den Griff zu bekommen.
Bilanz eines Scheiterns
Die Bilanz des Scheiterns der MA35 hat mittlerweile weitreichende Ausmaße angenommen. So wurde etwa kürzlich bekannt, dass Mitarbeiter bei Anrufen das Telefon nicht abheben, weil sie „keine Anreize“ schaffen wollten, dass mehr Personen anrufen oder gar persönlich bei der Behörde vorstellig werden würden. Das wäre mit einem Mehr an Arbeit verbunden.
Zudem ist in den letzten Jahren die Verfahrensdauer gestiegen, obwohl es mehr Personal gibt und in fast allen Kategorien die Antragszahlen sogar zurückgegangen sind. Das ergab auch eine entsprechende Anfragebeantwortung. Zur-Sache berichtete.
Personen haben „Angst vor Benachteiligungen“
Auch Studenten der Central European University (CEU) mussten negative Erfahrungen mit der Einwanderungsbehörde machen: So mussten einige Studenten aus Österreich sogar ausreisen, weil die Verfahren so lange gedauert haben. „Bei telefonischen Nachfragen wurden diese sogar beschimpft“, weiß Gasselich zu berichten.
Berichtet wird außerdem, dass sich Betroffene extra in Niederösterreich anmelden, um mit den dortigen Behörden zu tun zu haben und so die MA 35 vermeiden zu können. Besonders dramatisch sind auch Berichte, wonach viele Personen sich gar nicht mehr trauen, öffentliche Kritik zu äußern, „weil sie Angst vor möglichen Benachteiligungen durch die Behörde haben“ erklärt der Wiener VP-Verfassungssprecher.
„MA35 muss endlich Tempo zulegen“
Was könnte SPÖ-Ludwig tun?
In Wien hat der Bürgermeister das Recht, jeden Sachverhalt im Wirkungsbereich des Wiener Magistrats an sich zu ziehen. Ausgenommen davon sind Verwaltungsstrafsachen. Für Gasselich, studierter Jurist, ist es daher „völlig unverständlich“, dass SPÖ-Bürgermeister Ludwig nicht von diesem Recht bei der MA35 Gebrauch macht.
„Nach so vielen Beschwerden, die auch die Volksanwaltschaft aufgezeigt hat. Es ist absurd, dass Betroffene Angst vor Behördenwillkür haben und die Behörde sogar schon gemieden wird“, führt der Verfassungssprecher weiter aus.
Bürgermeister muss mit „Vogel-Strauß-Politik aufhören“
Wer die Verantwortung im Fall der MA35 wirklich trägt, scheint für Gasslich klar zu sein: „Die Verantwortung für die katastrophalen Zustände in der MA 35 hatte stets die Wiener SPÖ. Vor allem Bürgermeister Ludwig kennt die Zustände in der Behörde, will das aber dennoch nicht zur Chefsache erklären.“ Auch NEOS-Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr scheint den Herausforderungen mit der Behörde nicht gewachsen zu sein.
Aus diesem Grund sei es „völlig unverständlich, wieso der Wiener Bürgermeister hier tatenlos zusieht und diese Missstände sowie das bestehende Missmanagement nicht bekämpfen möchte.“ Die Forderung der ÖVP Wien ist daher: Die bestehenden Missstände in der MA35 müssen rasch beseitigt werden und die angekündigten Reformen so schnell wie möglich umgesetzt werden. „Der Bürgermeister muss endlich mit seiner Vogel-Strauss-Politik aufhören“, so Gasselich zusammenfassend.