Europa- & Aussenpolitik

ÖVP-Abgordnete Kugler und Sieber mit Hilfslieferung in der Ukraine

Die ÖVP-Abgeordneten Gudrun Kugler und Norbert Sieber brachten 22 Tonnen Hilfsgüter in über Polen in die Ukraine. Foto: instagram.com/Gudrun Kugler

Neben den staatlich organisierten Hilfsaktionen für die Ukraine, nehmen auch private Initiativen von Tag zu Tag zu. Auch die beiden ÖVP Abgeordneten Gudrun Kugler und Norbert Sieber organisierten eine Hilfslieferung und machten sich persönlich auf den Weg Richtung Ukraine.

 

22 Tonnen Hilfsgüter

Mit einem Lastwagen voller selbstgesammelter Sachspenden, wie Nahrungsmittel, Medikamente, sowie mit Benzingeld machte sich am Wochenende ÖVP-Menschenrechtssprecherin Abg. Gudrun Kugler gemeinsam mit dem ÖVP-Familiensprecher Abg. Norbert Sieber auf den Weg in die polnisch-ukrainische Grenzregion. „Für unsere Hilfsgütersammlung für Lemberg brachten uns Kinder ihr Taschengeld und ältere Damen ihre Schokoladevorräte. Eine Wiener Jugendgruppe stellte Proviantsackerl für Kinder zusammen mit Wurst, Obstriegeln und einem handgeschriebenen Gruß auf Ukrainisch, die nun an der Grenze verteilt werden“, so Gudrun Kugler, die auch als Teil einer Delegation der parlamentarischen Versammlung der OSZE (OSZE PV) die polnisch-ukrainische Grenze besuchte. Eingeladen war sie als Berichterstatterin des Allgemeinen Ausschusses zu Wirtschaft, Wissenschaft, Technologie und Umwelt der OSZE PV. Mit dabei unter den Sachspenden: sowie stich- und splitterfeste Westen für polnische Helfer, die die Lebensmittel in die Ukraine bringen.

 

Sieber sammelte in Vorarlberg

„Durch die immense Hilfsbereitschaft in Vorarlberg war diese kurzfristig organisierte Hilfsgütersammlung von letzter Woche ein voller Erfolg. In kürzester Zeit konnten 22 Tonnen Hilfsgüter transportiert und übergeben werden. Die Freude und Dankbarkeit vor Ort war enorm“, so Norbert Sieber anlässlich der Hilfsgüterlieferung nach Susiec (POL).

Aus dem anfänglichen Plan einer Kleinbuslieferung wurde ein voller Sattelschlepper. Die Lieferung bestand hauptsächlich aus Lebensmitteln, Babynahrung, Hygieneartikeln, medizinische Bedarfsmittel und einige Schutzwesten für die freiwilligen Hilfskräfte vor Ort. Ein ganz besonderes Dankeschön gilt Günter Schneider, Inhaber des Transportunternehmens Schneider aus Lauterach und Großspender wie Mohrenbräu, Spar Vorarlberg, Brauerei Egg und Pfanner Fruchtsäfte Lauterach waren kurzfristig bereit großzügig zu unterstützen. Besonders hervorheben muss man das Sacre Ceur Riedenburg & das Wohnheim Salvator-Kolleg der Landesberufsschule in Lochau: „Mit Hilfe der Schülerinnen und des Lehrkörpers, aber vor allem auch durch die große Unterstützung meines persönlichen Umfelds war es möglich in nur 2 Tagen mehrere Tonnen Hilfsgüter zu sammeln,“ merkt Norbert Sieber zur Hilfsbereitschaft an.

 

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Enorme Hilfsbereitschaft in Polen

Zur Situation in Polen resümiert Kugler: „Die Hilfe, die die polnische Bevölkerung leistet, ist beeindruckend. Ein regionaler Politiker sagte uns: ‚Von 100 Polen sind 99 in der Flüchtlingshilfe tätig.‘ Und weiter: ‚Die Schlüssel zur so spontanen und dennoch erfolgreichen Flüchtlingsversorgung sind eine enge Zusammenarbeit zwischen Privatpersonen, Kirche und öffentlicher Hand“. Polen fördere nun eigens das Arbeitsmarktservice für die Jobvermittlung für Geflüchtete, um deren Ausbildung bestmöglich zur Geltung zu bringen.

 

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Viel privates Engagement

„An einer Grenze beobachteten wir, wie konkrete private Hilfe aussehen kann: Die Versorgung der Flüchtlinge durch den ‚Verein der Hausfrauen‘ eines nahegelegenen Ortes. Ein eigenes Team unterstützt mit Futter und dem Angebot von vorgeschriebenen Impfungen die Mitnahme von Haustieren. Eine in Polen für 30 Tage gültige Autoversicherung bekommen Geflüchtete gratis von den Versicherungsinstituten“, schildert die Menschenrechtssprecherin ihre Eindrücke und unterstreicht besonders die Hilfe für Kinder und ältere Menschen. So würden vulnerable Gruppen eigens betreut werden: „Wir sahen überall eigene beheizte Babyzelte. Hunderte von kranken Kindern wurden in speziellen Transporten in Krankenhäuser gebracht. In einem Aufnahmezentrum für Waisen und einem weiteren für behinderte Kinder ohne Eltern versucht man die Mehrfach-Traumatisierung abzufedern.“

 

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Problem Menschenhändler

„Leider gibt es besorgniserregende Berichte über Aktivitäten von Menschenhändlern, die in Flüchtlingskoordinierungszentren, an Bahnhöfen in der Grenzregion sowie in westeuropäischen Ballungszentren wie an Berliner Bahnhöfen vermeintliche Hilfe wie Transport, Wohnung oder Jobs anbieten. Betroffene seien daraufhin für ihre Kontaktpersonen nicht mehr auffindbar gewesen“, so Kugler, die im Rahmen dieser Reise dazu gemeinsam mit dem OSZE-Sonderbeauftragen für die Bekämpfung des Menschenhandels Val Richey mehrere Gespräche mit Verantwortlichen vor Ort geführt hatte. „Wichtig ist es daher, private Helfer mit Namen und Autokennzeichnen zu registrieren, was Polen bereits umsetzt.“

 

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Europaweite Solidarität

Über die Solidarität in ganz Europa sagte Kugler: „Ich war sehr bewegt zu beobachten, wie polnische Soldaten an der Grenze die Koffer der Ankommenden tragen halfen.“ Internationale Hilfe sei überall wahrnehmbar: „Wir trafen Portugiesen, die fünf Tage lang mit Hilfsgütertransporten unterwegs waren und Engländer, die mit ihren eigenen Autos Medikamente in die Ukraine brachten. Für alle war klar: ‚Was wir tun ist eine Selbstverständlichkeit. Was hier passiert, geht uns alle an.‘ Wir haben sehr viel Liebe und Fürsorge gesehen: Wo der Krieg das Schlechteste im Menschen herausholt, wird auch das Beste im Menschen sichtbar. Selten sind Solidarität und das Miteinander unzähliger Engagierter, die sich untereinander gar nicht kennen, so direkt erlebbar.“

 

Hilfe vor Ort ausbauen

Norbert Sieber betonte die Notwendigkeit nach stärkerer Hilfe vor Ort und richtete einen dringenden Appell an die Bevölkerung. „Vor Ort brauchen die Leute nach wie vor dringend unsere Hilfe. Der Krieg bringt unvorstellbares Leid mit sich. Auch die ukrainischen Frauen und ihre Kinder auf der Flucht benötigen unsere Solidarität und Unterstützung. Hier stehen wir erneut vor einer großen Herausforderung, welche wir nur gemeinsam bewältigen werden.“

 

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