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Initiative „Stolz auf Wien“ ohne Auszahlungen

Foto: iStock.com/ adisa

Stolz kündigte die Wiener Stadtregierung unter Bürgermeister Ludwig einst die Initiative „Stolz auf Wien“ an. Die Beteiligungsgesellschaft sollte sich an krisenbedingt strauchelnden, Unternehmen beteiligen und so helfen. Ein neuer Bericht zeigt, dass es 2021 noch keine einzige Auszahlung durch die Gesellschaft gegeben hat. Insgesamt wurden überhaupt erst 7,45 % der Mittel ausbezahlt. Die Opposition im Wiener Rathaus sieht die Zahlen als alarmierend an.

„Hier wird versucht, zu vertuschen, dass die Stadt Wien die Unternehmer durch die Finger schauen lässt. Das liegt auf der Hand“

SP-Bürgermeister Michael Ludwig kündigte einst an, mit der Initiative „Stolz auf Wien“ Wiener Traditionsunternehmen unter die Arme greifen zu wollen. Laut Ludwig würde niemand in Wien zurückgelassen.

 

Von Seiten der ÖVP heißt es unterdessen, dass besonders das gebaren der Stadtregierung bedenklich sei: „während ihr der Gemeinderat eine zweistellige Millionensumme für die Beteiligungsgesellschaft zur Verfügung gestellt hat, verweigert sie nun der Volksvertretung die Einsicht in die Geschäftstätigkeit dieser Firma. Das hier versucht wird zu vertuschen, dass die Stadt Wien die Unternehmer durch die Finger schauen lässt, liegt auf der Hand“, so die VP-Stadträtin Bernadette Arnoldner.

 

Weniger als 8 % der Mittel überhaupt ausbezahlt – keine Auszahlung 2021

 

Eine Darstellung des Finanzausschuss des Wiener Gemeinderats zeigt nun ein anderes Bild: Bislang wurden lediglich 7,45 % der verfügbaren Mittel der „Stolz auf Wien Beteiligungs GmbH“ ausbezahlt. Nur wenige Unternehmen haben bislang Hilfe erhalten. 2021 gab es keinerlei Auszahlungen.

In einer Aussendung lobte die rote Wiener Regierung noch die Beteiligung am Cafe Ritter in Ottakring. Das Traditionscafe aus 1907 war eines der wenigen Unternehmen an dem sich die „Stolz auf Wien“ tatsächlich beteiligte. Im Februar 2021 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden.

 

Bernadette Arnoldner (ÖVP); Foto: Elias Pargan

Bernadette Arnoldner (ÖVP); Foto: Elias Pargan

 

„Verhöhnung unserer Wirtschaftstreibenden“

„Die Zahlen, die uns vorliegen, sind alarmierend. Die Stadt Wien behauptet zwar durch eine Beteiligungsgesellschaft unseren Unternehmerinnen und Unternehmern helfen zu wollen, aber wie uns die vorliegenden Zahlen bestätigen, wurde in diesem Quartal noch kein einziger Cent an unsere Betriebe ausbezahlt. Das ist eine Verhöhnung unserer Wirtschaftstreibenden“, so Arnoldner weiter.

Die Wienerinnen und Wiener haben sich etwas Besseres verdient, als diese verschlafenen Wirtschaftshilfen und dieses System der Intransparenz,“ so Arnoldner abschließend.

Eines der Unternehmen, an denen sich die Stadt Wien durch die Beteiligungsgesellschaft beteiligte ist mittlerweile insolvent.

 

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