Bundesländer
Weltgesundheitstag im Zeichen des Klimawandels
Zum jährlichen Weltgesundheitstag am 7. April machte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit dem Motto „Unser Planet, unsere Gesundheit“ auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam. Beide Themen – Gesundheit und der Klimawandel – wirken sich auf die Lebensqualität aus. Für Niederösterreich verweist LHStv. Stephan Pernkopf auf Initiativen und Investitionen für Energiewende und Gesundheitsvorsorge.
Niederösterreich ist Vorreiter
Anlässlich zum Weltgesundheitstag am 7. April machen Landeshauptmann-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Gesundheitssprecher und VP-Landtagsabgeordneter Franz Dinhobl auf die Erfolge Niederösterreichs im Bereich der Gesundheit und des Klimawandels in einer Aussendung aufmerksam. So würde Niederösterreich beispielsweise seit sieben Jahren seinen Energiebedarf zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien decken, geben Pernkopf und Dinhobl bekannt.
Entgegen der Europäischen Union sehen weder Pernkopf noch Dinhobl Atomenergie als „grüne Energie“ und halten es damit wie Finanzminister Magnus Brunner: „Atomkraft ist ein ökonomisch und ökologisch falscher Ansatz“, Zur-Sache berichtete.
Gesundheits- und Klimaoffensive
Pernkopf und Dinhobl wollen für Niederösterreich die bestmögliche medizinische Versorgung in allen Regionen sicherstellen. „Um eine vorausschauende Entwicklung im Gesundheitsbereich gewährleisten zu können haben wir eine Investitionsoffensive im Ausmaß von 1,3 Milliarden Euro bis 2030 auf den Weg gebracht. Und mit dem Klima- und Energiefahrplan 2030 haben wir uns konkrete Ziele gesetzt, um unsere Umwelt zu schützen“, erklären Pernkopf und Dinhobl in einer Aussendung.
„Denn für uns ist klar: Kommende Generationen sollen nicht nur eine intakte Umwelt, sondern auch ein funktionierendes, leistungsfähiges Gesundheitssystem vorfinden“, so Pernkopf und Dinhobl.
Ziel: Bis 2030 Stromerzeugung aus Photovoltaik verzehnfachen
Für Pernkopf und Dinhobl sei das Ziel klar: Bis 2030 soll die Stromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen verzehnfacht werden.
Indem die Stromerzeugung aus Photovoltaik verzehnfacht und die Leistung der Windkraft verdoppelt wird, sollen beispielsweise die Treibhausemissionen um 36 Prozent gesenkt werden.
Photovoltaik statt Kernenergie
Im April 1972 erfolgte der Spatenstich für das Bauprojekt „Atomkraftwerk Zwentendorf“. Das Niederösterreichische Atomkraftwerk – rund 40 Kilometer von Wien entfernt – wurde zwar vier Jahre später fertig gestellt und sollte eine Leistungsabgabe von 732 Megawatt bringen, wurde jedoch nie in Betrieb genommen. Eine Volksabstimmung im November 1978 verhinderte dies. Rund 49 Prozent der Bevölkerung waren für die Inbetriebnahme des Atomkraftwerks, 50,47 Prozent jedoch dagegen – ein Unterschied von lediglich weniger als 30.000 Stimmen.
Bereits 2010 wurde am Standort des Kraftwerks Zwentendorf wurde von der EVN in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität (TU) Wien das Photovoltaik-Forschungszentrum Zwentendorf gegründet.
Die Photovoltaik-Anlage Zwentendorf wurde anschließend im Rahmen des Bürgerbeteiligungsmodells „Sonnenkraftwerk Zwentendorf“ 2012 ausgebaut. Mittlerweile umfasst die Anlage 2.300 Photovoltaik-Paneele. Anstelle der bei Kraftwerkserbauung vorgesehenen 700 Megawatt Kernkraftleistung wird jetzt mit einer Leistung von 450 Kilowatt umweltfreundlicher Sonnenstrom für Haushalte und Industrie in der Region erzeugt.
NÖ Photovoltaik-Liga
Das Land Niederösterreich setzt sich auch abseits von Zwentendorf für mehr Photovoltaik-Anlagen ein. Vor 10 Jahren wurde die Niederösterreichische Photovoltaik-Liga gegründet: „Wir haben mit der Photovoltaik-Liga begonnen, um motivierte Sonnengemeinden vor den Vorhang zu holen. Mittlerweile ist die Stromerzeugung aus der Photovoltaik kaum mehr wegzudenken“, erklärte der Landeshauptmann-Stellvertreter.
Die Photovoltaik-Liga der Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich holt jedes Jahr jene Gemeinden vor den Vorhang, die sich besonders für die Produktion von Sonnenstrom einsetzen. Die Gemeinde Golling an der Erlauf schaffte im letzten Jahr den größten Zuwachs an PV-Stromerzeugung pro Einwohner und wurde zum Landesmeister gekürt. Neben dem Sonnenmeister aus der Landeshauptstadt St. Pölten und den Bezirksmeistern, wurden auch die innovativsten Projekte aus allen Regionen ausgezeichnet.
Neben der Anlage in Zwentendorf ist Niederösterreich mit knapp 50.000 Photovoltaik-Anlagen in der Lage, knapp 190.000 Haushalte mit Ökostrom zu versorgen. „Hinter dem Photovoltaik-Erfolg steckt viel Mundpropaganda, denn Photovoltaik kann ansteckend sein: Wir merken, wenn in einer Gemeinde ein Photovoltaik-Projekt realisiert wird, folgen in kürze weitere PV-Anlagen“, erklärte Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ in einer Aussendung.