Bundesländer

Wiener Inseraten-Füllhorn sprudelt weiter

Christoph Wiederkehr (NEOS) & Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ - Foto: Fotos: wien.gv.at; iStock.com/ Gim42)

Diese Woche erschienen die Medientransparenzdaten. Heißt: Öffentliche Stellen müssen offenlegen, in welchen Medien sie für wie viel Geld inserieren. Seit dieser Woche ist der Bericht für die Inseraten-Ausgaben im Jahr 2021 finalisiert und zeigt besonders bei den Bundesländern ein frappierendes Bild.

 

Wien ist Top-Inserent

Die SPÖ-regierte Stadt Wien fiel schon in den letzten Jahren durch hohe Inseratenausgaben auf. Kein Bundesland gibt mehr für Inserate aus, als die Stadt Wien, auch pro Kopf gerechnet, gibt die Stadt ein Vielfaches mehr aus, als die weiteren Bundesländer.

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Wien-Beteiligungen steigern Ausgaben enorm

Die direkten Inseratenausgaben der Stadt stiegen im Jahr 2021 nicht an, sondern stagnierten. Gesamt betrachtet, steigerte man in Wien seine Inseraten-Ausgaben enorm: Denn die Beteiligungen der Stadt, also stadteigene Unternehmen, gaben um 17,7% mehr Steuergeld für Inserate aus. Somit kommt die Stadt inklusive ihrer Beteiligungen auf Ausgaben in Höhe von circa 37,1 Millionen Euro.

 

Wien schaltet auch Inserate an der Transparenz vorbei

Recherchen der unabhängigen Plattform „Dossier“ zeigten, dass die Stadt Wien wohl ein ausgeklügeltes System entwickelt hat, um nicht alle ihre Inserate öffentlich melden zu müssen. So werden „nichtperiodische“ Druckwerke entwickelt und vor der Medientransparenz versteckt.

Was im Zuge der „Dossier“-Recherche auch bekannt wurde ist, dass es die Stadt mit der oft eingeforderten Transparenz nicht ganz so ernst nimmt. Man wehrte sich Seitens der Stadt rechtlich mit Händen und Füßen dagegen, die Ausgaben offenlegen zu müssen. Ein Gericht gab schließlich „Dossier“ recht und die Stadt musste liefern.

 

Bundesregierung senkte Inseratenausgaben

Die Bundesregierung senkte 2021 ihre Inseratenausgaben im Vergleich zu 2020 um 4,1 %.

 

Medienausgaben unter SPÖ-Faymann besonders hoch

Die Medientransparenz gibt es seit Mitte 2012. Sie wurde in einer Zeit eingeführt, als „Inseraten-Kanzler“ Werner Faymann (SPÖ) immer wieder für seinen großzügigen Umgang mit Inseraten in der Kritik stand. So sprach selbst Faymanns Nachfolger Christian Kern (SPÖ) von der Inseraten-Politik als „Erbsünde der SPÖ“.

Ein Blick auf die öffentlichen Inserate zeigt: Nach Faymanns Kanzlerschaft gingen Inseratenausgaben des Staates vorerst zurück. Während der Corona-Pandemie stiegen sie wieder an, was durch einen erhöhten Informationsbedarf wegen der Pandemie begründet wurde.