Europa- & Aussenpolitik

Digitalisierung – Von der Ukraine lernen & helfen

Staatssekretär Florian Tursky im Arbeitsgespräch mit Ukraines Vize-Premier, Mychajlo Fedorow: Austausch und Unterstützung in der Digitalisierung. Foto: Büro StS/BMF

Die Ukraine – ein Pionier in Sachen Digitalisierung? In Lugano wird zum Wochenauftakt die Ukraine Recovery Conference (URC2022) abgehalten. Vorab traf sich der Digitalisierungs-Staatssekretär im Finanzministerium, Florian Tursky, mit dem ukrainischen Vize-Premierminister Mychajlo Fedorow. Es geht um Auf- und Ausbau der Digitalisierung und bilaterale Unterstützung.

 

Thema der Gespräche von Turksy und Fedoworw waren die mögliche Unterstützungen der Ukraine beim Wiederaufbau und bei der Verstärkung ihrer digitalen Infrastruktur. In einem Memorandum of Understanding werden gegenseitige Unterstützung und Wissenstransfer vereinbart.

Die digitale Infrastruktur in der Ukraine konnte in beeindruckender Weise aufrecht gehalten werden, sagte Tursky nach dem Treffen, jedoch benötigt die Ukraine Unterstützung, wie beim externen Datencenter oder dem Wiederaufbau und der Verstärkung der fixen Breitband-Struktur. Hier wird Österreich bestmöglich unterstützen.“

 

Digitales Leitprojekt Diia hält die Ukraine am Laufen

In der Ukraine wurde mit dem Leitprojekt „State in a Smartphone” eine weltweite Benchmark des E-Government geschaffen. Seit 2020 bietet die mobile Plattform „Diia” schnell und bequem Zugang am Smartphone zu:

  • einem digitalen nationalen ukrainischem Reisepass als ID-Karte
  • einem digitalen Führerschein
  • eine digitale Fahrzeugzulassungsbescheinigung und einer KFZ-Pflichtversicherung
  • einem digitalen Studentenausweis
  • E-Mail-Benachrichtigungen

 

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Der Service ist für alle Ukrainerinnen und Ukrainer nutzbar, die sich über einen digitalen Bankzugang identifizieren können.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges wurde die Plattform durch zahlreiche Features erweitert: Mit einem Klick können die Nutzer um finanzielle Unterstützungen ansuchen und mit einem Chatbot können Bilder und Videos russischer Truppenbewegungen eingereicht werden. Außerdem werden Videokurse für Kinder angeboten, die aufgrund des Krieges nicht zur Schule gehen können.

„Die digitale Plattform der Ukraine ist beeindruckend und zeigt mit ihren bisher 17,5 Millionen Nutzerinnen und Nutzern, wie gut technische Neuerungen in der Bevölkerung angenommen werden. Die ukrainische Bevölkerung kann ihre Bürgerprofile aus mehreren Registern abrufen, wie beispielsweise aus dem vom Innenministerium geführten staatliche Register für Fahrzeuge und Eigentümer”, so Florian Tursky.