Europa- & Aussenpolitik

Digitalisierung wird Schlüssel für Energiewende

Staatssekretär für Digitalisierung Florian Tursky: Digitalisierung wird als ein Schlüssel zur Erreichung der Umweltziele der EU angesehen. Foto: Philipp Mairhofer

Digitalisierung wird als ein Schlüssel zur Erreichung der Umweltziele der EU angesehen. Digitale Dienste, Infrastrukturen und vor allem digitale Produkte haben jedoch auch negative Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere, wenn man ihren gesamten Lebenszyklus berücksichtigt. Unmittelbar wirkende Projekte sind dabei zum Beispiel: digital gestützte Verkehrskonzepte, wie Car-Sharing, digital gestützte Energiemanagement-Systeme, wie Smart Cities oder Smart Homes oder aber auch digital gestützte Gebäude-Sanierungen, welche die CO2-Neutralität eruieren und gleich Verbesserungen vorschlagen können.

 

Gemeinsame EU-Strategie

Im Juli 2021 hat sich die Europäische Union gesetzlich dazu verpflichtet, den ökologischen Wandel voranzutreiben, um die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55% zu senken und bis 2050 klimaneutral zu sein. Die Beschleunigung des digitalen Wandels und die Entwicklung digitaler Innovationen in der EU sollen die Schlüsselrollen bei der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit, der strategischen Unabhängigkeit und der digitalen Souveränität der EU spielen. Die nun unterzeichnete Erklärung zur grünen und digitalen Transformation dient hierfür als wichtiger Meilenstein.

 

Tursky sieht Souveränität Europas gestärkt

„Spätestens in der COVID-19-Pandemie wurde klar, wie wichtig Digitalisierung für Wirtschaft und Gesellschaft ist. Gleichzeitig bietet sie aber auch noch zusätzliche weitreichende Chancen in den Bereichen Energie, Gesundheit, Mobilität und auch beim Klimawandel. Mit dieser Erklärung soll die Souveränität Europas angesichts der zunehmenden Abhängigkeiten von Technologien und Rohstoffen gestärkt und die klimapolitischen Ziele der EU verfolgt werden. Die digitale Transformation dient somit auch als Hebel für den ökologischen Wandel. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der immanenten Energiekrise von stets wachsender Wichtigkeit“, so Staatssekretär Tursky zu dem Dokument.

Gemeinsames Ziel ist es, die EU-Mitgliedsstaaten zu befähigen das volle Potenzial digitaler Technologien ausnutzen zu können, um die digitale Transformation als Hebel für den ökologischen Wandel voranzutreiben. Die Entwicklung grüner Technologien soll gefördert werden, um die Umweltkosten des digitalen Sektors zu überwachen und zu optimieren.

Die Erklärung wurde im Rahmen der Digital Assembly 2022 erarbeitet, die gemeinsam von der Europäischen Kommission und dem französischen Ratsvorsitz der Europäischen Union organisiert wurde. Die zweitägige Veranstaltung fand am 21. und 22. Juni, hybrid und in Toulouse, statt und hat sich insbesondere mit Fragen der Souveränität und Autonomie der EU befasst.