Europa- & Aussenpolitik

Pensionserhöhung in Österreich doppelt so hoch wie in Deutschland

Ein Blick auf die Pensionen macht sicher: Österreich erhöht 2023 die Pensionen ein halbes Jahr früher und vor allem deutlich höher als Deutschland. Foto: istock / bsolidcolours

Nachdem in Österreich die Pensionen mit Jahreswechsel um bis zu 10,2 Prozent erhöht werden, zieht nun auch Deutschland nach. In der größten Volkswirtschaft Europas werden die Renten auch erhöht. Allerdings spürbar geringer als hierzulande.

 

Österreich braucht in Sachen Krisenbekämpfung keinen Vergleich scheuen. Nachdem bereits mit Anti-Teuerungspaketen, Energiekostenausgleich, Pendlerentlastungen und einer Reihe von anderen Maßnahmen Österreich umfangreiche und pro Kopf deutlich höhere Pakete geschnürt hat als Deutschland, setzt sich dieser Unterschied nun auch bei den Pensionen fort. Und das mehr als deutlich.

 

Österreich: bis zu 10,2 Prozent Erhöhung

Zunächst noch einmal ein Blick nach Österreich. Hier einigte sich die Bunderegierung mit den Seniorenvertretern bereits Anfang Oktober auf die Pensionserhöhung im kommenden Jahr. (Zur-Sache berichtete) Für Mindestpensionen gibt es eine gestaffelte Erhöhung um 10,2 Prozent. Der Großteil wird mit einer Erhöhung von 8,2 Prozent berücksichtigt und für höhere Pensionsbezieher ab 2.360 Euro fällt die Pensionsanpassung 2023 mit 5,8 Prozent aus. Pensionen über 5.670 Euro erhalten einen Pauschalbetrag. Damit werden die Pensionen für einen Großteil der Bezieher im kommenden Jahr weit über dem gesetzlich vorgegeben Inflationsindikator von 5,8 Prozent angehoben.

 

SPD-Grüne-FDP zögerlich mit Entlastungen

Auch Deutschland stöhnt unter hohen Energiepreisen, Inflation sowie den Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Die Wirtschaftsdaten sind seit Monaten schlechter als in Österreich und für viele Unternehmen wird das Umfeld immer schwieriger. Teilweise nur zögerlich reagiert darauf die Links-liberale Regierung in Berlin. Nachdem zuerst innerhalb der rot-grün-gelben Regierung wochenlang keine Einigung auf Entlastungsmaßnahmen gefunden werden konnten und das Ergebnis lediglich einen Kompromiss darstellt, fällt nun auch die Pensionserhöhung für Millionen deutsche Pensionisten trotz hoher Inflation recht dünn aus.

 

Rot-Grün-Gelb erhöht nur die Hälfte der Jahresinflation

Wie Medien am Wochenende berichten, werden die Pensionen in Deutschland um 4,2 Prozent im Osten und um 3,8 Prozent im Westen angehoben. Dieser Anhebungssatz liegt deutlich unter der angenommenen Jahresinflation von rund 7 Prozent. Während die deutsche Koalition aus SPD, Grüne und FDP mit Kanzler Olaf Scholz an der Spitze die gesetzlich vorgegebene Pensionserhöhung trotz hoher Inflation ohne zusätzliche Erhöhungen 1 zu 1 umsetzt, werden die Pensionen in Österreich weit über den gesetzlichen Anpassungsfaktor stärker erhöht. Bezieher einer Mindestpension erhalten in Österreich fast die dreifache Pensionserhöhung als ein Rentner in West-Deutschland. Weitere bittere Pille für Deutschlands Rentner: die Pensionserhöhung erfolgt erst mit 1. Juli 2023, also ein halbes Jahr später als in Österreich.