Europa- & Aussenpolitik

NGOs erhalten mehr Mittel für humanitäre Hilfe

Der Einsatz der Freiwilligen und ehrenamtlich Tätigen wird noch stärker gefördert. Foto: istock / spitztfoto

Die Bundesregierung hat beschlossen, die Arbeit heimischer NGOs bei humanitären Krisen mit 21,5 Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds zu unterstützen. Die Gelder sollen Projekten in Subsahara-Afrika, im Nahen Osten und Afghanistan zugutekommen. Insgesamt hat der Fonds nun 40 Prozent mehr an Mitteln zur Verfügung. Die NGOs reagierten prompt positiv.

 

Bundesregierung erhöht Auslandshilfe

Die Bundesregierung erhöht die Mittel für den Auslandskatastrophenfonds um 40 Prozent auf heuer 77 Mio. Euro. Der im Außenministerium angesiedelte Fonds hilft seit 2005 in humanitären Katastrophen und war 2019 noch mit 15 Mio. Euro dotiert.

„Der Auslandkatastrophenfonds hilft dort, wo Hilfe am dringendsten gebraucht wird. Nämlich vor Ort in den Ländern, die von humanitären Katastrophen betroffen sind. Wir unterstützen mit diesem Geld österreichische NGOs in den betroffenen Ländern und leisten damit wichtige Beiträge, um humanitäre Katastrophen zu lindern,“ so Bundeskanzler Karl Nehammer.

Die österreichischen NGOs sind ein Partner der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz bei der Hilfe vor Ort. Die Unterstützung der NGOs sei ein Beitrag zur Bekämpfung der Folgen von Krieg, unsicheren wirtschaftliche Aussichten, Migration, Energiekrise und Klimawandel verursacht werden.

 

21,5 Mio. Euro für Nichtregierungsorganisationen

Aus dem erhöhten Mitteln werden österreichischen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) rund 21,5 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, beschloss die Bundesregierung am Mittwoch der abgelaufenen Woche.

Diese Mittel entfallen auf acht Länder, nämlich Äthiopien (5 Mio.), Burkina Faso (4 Mio.), Jordanien (3,5 Mio.), Libanon und Mosambik (je 3 Mio.), sowie Afghanistan, Uganda und Südsudan (je 1 Mio.).

Essensausgabe in Äthiopien. Foto: Jugend Eine Welt

Essensausgabe in Tigray (Äthiopien): Hunger wegen Bürgerkriegs. Foto: Jugend Eine Welt

Engelberg: Hilfe und Perspektiven vor Ort

Der ÖVP-Sprecher für internationale Entwicklung, Abg. Martin Engelberg, begrüßte die Entscheidung und wies die Kritik von FPÖ-Abg. Axel Kassegger als „unangebracht“ zurück.

„Der Auslandskatastrophenfonds steht nicht nur für Hilfe vor Ort, sondern schafft auch Perspektiven und verhindert Migration“, sagte Engelberg, zu den „unmöglichen Anwürfen“ des FPÖ-Abgeordneten.

Engelberg betonte, dass jeder Beitrag, der dazu diene, Katastrophen zu lindern, auch ein Beitrag für Frieden und Sicherheit sei, von dem auch Europa und Österreich profitieren würden. Kasseggers Versuch, hier zu spalten statt konstruktiv mitzuarbeiten, sei abzulehnen. Die Regierung und Außenminister Alexander Schallenberg setzten so einen wichtigen Schritt, um Not zu lindern. Dadurch könnten die Menschen in den betroffenen Regionen wieder Hoffnung schöpfen und Migrationsströmen entgegengewirkt werden.

 

Bundesregierung meistert multiple Krisen

Zudem wies Engelberg darauf hin, dass die Bundesregierung auch in Österreich angesichts der multiplen Krisen und der vielen Herausforderungen der vergangenen Jahre gehandelt habe. Insgesamt habe die Regierung rund 50 Milliarden Euro gegen Teuerung, Inflation und Energiekrisen auf den Weg gebracht. Das spreche innenpolitisch eine klare Sprache, die auch Kollege Kassegger verstehen sollte, so Engelberg.

 

Positive Reaktionen aus Hilfsorganisationen

Mehrere Hilfsorganisationen haben auf die Entscheidung für zusätzliche Mittel äußerst positiv reagiert.

Der Präsident des Roten Kreuzes Österreich, Gerald Schöpfer, meint etwa: „Wir begrüßen diese Entscheidung, als Rotes Kreuz diese lebensrettenden Gelder zur Bekämpfung der Hungerkrise am Horn von Afrika und in Konfliktgebieten wie Syrien oder Jemen einsetzen zu können“.

Ähnlich Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt: „Wir begrüßen die Freigabe zusätzlicher Mittel“, so Heiserer, um die Folgen der Katastrophen in den genannten Ländern mildern zu können. Heiserer appellierte zugleich an die Bundesregierung, die Strategie der Humanitären Hilfe der Republik zu beschließen.

Weitere positive Reaktionen kamen von Caritas, Licht für die Welt und dem Entwicklungspolitischen Dachverband.