Europa- & Aussenpolitik
Schallenberg und Schramböck stärken Wirtschaftsbeziehungen mit Israel
Dienstag und Mittwoch reisten Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Außenminister Alexander Schallenberg zu Arbeitstreffen nach Israel. Die gemeinsame Reise soll der Stärkung der Wirtschaftsbeziehung dienen – das öffentliche Verkehrsangebot in Israels drittgrößter Stadt, Haifa, wurde mit einer modernen Seilbahn vom Vorarlberger Hersteller Doppelmayr erweitert.
Israel ein wichtiger Partner
„Die Beziehungen zwischen Österreich und Israel sind besser denn je zuvor. Nach den schrecklichen Erfahrungen der Shoah ist das alles andere als selbstverständlich“, erklärte Außenminister Alexander Schallenberg angesichts der Reise nach Israel.
„Israel und Österreich verbindet nicht nur die Geschichte. Israel ist auch ein wichtiger Partner für die österreichische Wirtschaft“, erklärte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. Im Jahr 2020 wurden Waren und Dienstleistungen im Wert von 260 Mio. Euro aus Israel nach Österreich importiert. Von Österreich nach Israel waren es über 490 Mio. Euro an exportierten Waren und Dienstleistungen.
Aufgrund der schnell ausgerollten Impfkampagne im Frühjahr 2021 habe sich die israelische Wirtschaft rasch erholt. Der erstarkte Privatkonsum führte dazu, dass sich die Wirtschaft in Israel bereits Ende 2021 ein Plus von gegenüber dem Vorkrisenniveau von 2019 verzeichnen konnte, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium.
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„In Israel punkten österreichische Unternehmen mit ihren Lösungen im Bereich Infrastruktur, in der traditionellen Industrie und Umwelttechnik, Abfallwirtschaft als auch Energiewirtschaft“, so Schramböck. Die Wirtschaftsministerin wolle die Reise dazu nutzen, die Zusammenarbeit im Bereich Innovation und Technologie zwischen Österreich und Israel zu stärken und besichtige mit Außenminister Alexander Schallenberg nach einem Arbeitsfrühstück mit Vertreterinnen und Vertretern von Start-Ups die neue Seilbahn des Vorarlberger Herstellers Doppelmayr.
Urbane Seilbahn erweitert das Verkehrsangebot
In Israels drittgrößter Stadt – Haifa – können nun rund 20.000 Studenten und Pendler mit der neuen Seilbahn vom zentralen Bahn- und Busterminal „HaMiFratz“ über das größte Forschungszentrum Israels, Technion, bis zur Universität Haifa. Die neue Seilbahn ist in das öffentliche Verkehrssystem integriert und biete den Fahrgästen eine Zeitersparnis von rund 25 Minuten und eine direkte Erreichbarkeit ihrer Arbeits- und Ausbildungsstätte, heißt es von der Doppelmayr-Gruppe.
„Die neue Seilbahn in Haifa ist nicht nur ein wertvoller Beitrag zum regionalen Verkehrsnetz, sie ist auch ein eindrucksvolles Beispiel für die weltweite Nachfrage nach technischem Know-how österreichischer Spitzenunternehmen“, erklärte Schramböck anlässlich der Besichtigung der neuen Seilbahn.
Potenzial für österreichische Firmen
Die Wirtschaftsministerin will die Reise auch dazu nutzen, die Zusammenarbeit im Bereich Innovation und Technologie zu stärken: „Israel ist ein Innovations-Powerhouse. Wir können von Israels Leidenschaft für Innovation und neue Technologien viel lernen. Der digitale Gesundheitssektor ist ein vielversprechender globaler Wachstumsmarkt.“ In diesem Bereich sehe die Wirtschaftsministerin für österreichische Firmen enormes Potential.
Friedensprozess mit Palästinensern
Die Notwendigkeit zu einem Friedensprozess mit den Palästinensern zurückzukehren stand ebenfalls auf der Agenda. Dies zeige auch der erneute Anschlag in Tel Aviv wie diverse Medien berichteten. Zuletzt hatte Außenminister Schallenberg vor knapp zwei Wochen mit dem palästinensischen Außenminister Malki in Antalya darüber gesprochen. Österreich tritt gemeinsam mit den Partnern in der EU weiter für eine verhandelte Zweistaatenlösung auf Basis des Völkerrechts ein.
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„Israel ist ein enorm wichtiger Partner, wenn es um die Sicherheit und Stabilität im Nahen Osten geht“, so Schallenberg. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine, werde auch zu Erschütterungen im Nahen Osten und Nordafrika zur Folge haben, denn bereits jetzt seien die ersten Auswirkungen von gestiegenen Energiepreisen und Engpässen bei lebenswichtigen Ressourcen wie etwa Weizen erkennbar, so Schallenberg. „Das birgt enormen sozialen Zündstoff. Wir müssen verhindern, dass sich hier neue Brandherde auftun, die die Stabilität in der Region und damit auch die Sicherheit Israels gefährden könnten“, so der Außenminister abschließend.