Europa- & Aussenpolitik

Winzig: Chips pflastern Europas Weg in digitale Ära

Künstliche Intelligenz dank leistungsfähiger Chips und Halbleiter (Bild). Aber Künstliche Intelligenz braucht Regulierung, sagt Staatssekretär Florian Tursky. Foto: sankai

Europa soll attraktiver Standort für Investition und Innovation der Halbleiter-Industrie werden, sagt MEP-Abgeordnete Angelika Winzig. Das wolle die Europäische Volkspartei mit dem European Chips Act sicherstellen. Der Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie des Europäischen Parlaments nahm diese Woche den Bericht dazu an, die nächste Weichenstellung erfolgt im Februar im Europäischen Parlament.

 

Investitionen von 3,3 Milliarden Euro

Der European Chips Act – das Europäische Chipgesetz – ist eine strategische Initiative, um die Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit Europas bei Halbleitertechnologien und -anwendungen zu stärken. Die von der Europäischen Kommission ausgehende Initiative für eine Verordnung soll dazu beitragen, sowohl den digitalen als auch den grünen Wandel zu vollziehen. Dies wird gelingen, indem das Europäische Chipgesetz die technologische Führungsrolle Europas stärkt.

Erforderlich ist die Initiative, weil gegenwärtig weniger als ein Zehntel der weltweit eingesetzten Mikrochips in Europa hergestellt werden. Mehr noch: Dem Chips Survey der Europäischen Kommission zufolge, erwarten Europas Unternehmen bis 2030 eine Verdoppelung der Nachfrage nach Chips.

„Einerseits werden wir Entwicklungskapazitäten für existierende, fortgeschrittene und zukünftige Halbleiter-Technologien durch Investitionen unterstützen“, erklärt die Abgeordnete. Vorgesehen sind Investitionen von 3,3 Milliarden Euro. Zudem sollen bestehende europäische Produktionskapazitäten gesteigert werden, um die strategische Unabhängigkeit der Europäischen Union zu stärken. Angestrebt wird ein Anteil am Weltmarkt von 20 Prozent, möglich durch öffentliche und private Investitionen von 15 Mrd. Euro.

Am Mittwoch wird im EU-Parlament darüber entschieden, ob es in Zukunft in Europa nur noch einheitliche Ladekabel geben darf. Genauer gesagt geht es hier um die Umstellung aller Stecher auf USB-C Anschlüsse. Die ÖVP-Delegationsleiterin, Angelika Winzig, zeigt sich erfreut über diesen Schritt, den Kabelsalat in den Schubladen der EU-Bürger zu beenden. Foto: Monihart

Europa muss Chip-Produktion steigern: MEP Angelika Winzig. Foto: Monihart

Chancen für Österreich

Durch die gezielten EU-Förderungen können österreichische Mikrochips-Vorzeigeunternehmen Chancen bei der Forschung und Entwicklung nutzen, so Winzig.

Österreich ist bereits ein EU-Produktionsstandort von Halbleitern. „Durch die gezielten EU-Förderungen können österreichische Mikrochips-Vorzeigeunternehmen wie Infineon, AT&S, AVL, ams und viele weitere die Chancen bei der Forschung und Entwicklung nutzen. Das stärkt Österreichs Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze“, erklärt die EVP-Abgeordnete.

Strategischer Vorteil der Initiative: Im Falle von Krisen kann die EU koordiniert und zeitgerecht auf Engpässe in globaler Produktion und globalen Lieferketten reagieren.