Innenpolitik
„Geheime Impfstelle“: JVP ermutigt weitere FPÖ-Politiker zur Impfung
Vor der Nationalratssitzung am Mittwoch fand eine Aktion der Jungen Volkspartei (JVP) statt, um die Impfquote bei FPÖ-Abgeordneten zu erhöhen. Kritisch gab die JVP eine Möglichkeit zur „geheimen“ Impfung. Damit spielten die Jungpolitiker darauf an, dass sich offenbar mehrere FPÖ-Promis – entgegen der Parteilinie von Impf-Skeptiker Herbert Kickl – impfen haben lassen.
Seit Beginn der Pandemie verfolgt die FPÖ einen Kurs der Kritik: Zunächst an den Corona-Schutzmaßnahmen, dann an der Impfung gegen das Coronavirus. Besonders der Parteichef Herbert Kickl sticht als Impfkritiker hervor.
Nicht zuletzt auch der Bundeskanzler sprach an, dass die FPÖ mit ihrem Anti-Impf-Kurs einer hohen Durchimpfungsrate in Österreich im Wege steht. Der Vergleich mit Ländern, in denen es parteiübergreifenden Konsens zur Impfung gibt zeigt, dass dort eine höhere Impfquote herrscht als in Österreich. So etwa in Dänemark, wo bei einer Impfquote von 80 % inzwischen alle Maßnahmen fallen gelassen werden konnten.
Kritik an Anti-Impf-Kurs
Kickl und seine Partei sind wegen ihrer Anti-Impf-Politik quer über die politische Bühne Kritik ausgesetzt. Diese Kritik verstärkte sich massiv, als Anfang der Woche bekannt wurde, dass sich mehrere FPÖ-Spitzenkräfte entgegen ihrer Parteilinie impfen haben lassen.
Auf diese Doppelmoral, die das Impfen der FPÖ-Politiker bei gleichzeitigem Anti-Impf-Kurs der Partei, laut Kritikern aufzeigt, spielte heute die JVP mit einer Aktion mit einer „geheimen Impfstelle“ an.
„Denn besser geheim geimpft als ungeimpft.“
Dazu die Vorsitzende der JVP, Claudia Plakolm: „Herbert Kickl glaubt, dass Bitterstoffe besser gegen Corona schützen als die Impfung. Die zum Großteil geimpften FPÖ-Politiker schauen dabei schweigend zu und lassen diese Fake News einfach so im Raum stehen. Für uns als Junge Volkspartei steht fest: Je mehr Menschen geimpft sind, desto besser – das gilt selbstverständlich auch für jeden FPÖ-Politiker. Denn besser geheim geimpft als ungeimpft.“
Darüber hinaus haben die Abgeordneten der Volkspartei heute bei der Nationalratssitzung im Parlament mit Taferl und Schilder ein Zeichen gegen die Impf-Doppelmoral der FPÖ gesetzt.