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„Destruktiv“: Kickl will Vitaminpräparate statt Corona-Impfung

Herbert Kickl will auf Vitaminpräparate statt auf die Corona-Impfung setzen. - Fotos: Florian Schrötter; iStock.com/Anchiy

Herbert Kickl führt die FPÖ immer weiter in das politische Abseits. Das beweist sein aktueller Vorstoß: Kickl zweifelt die Wirksamkeit der Corona-Schutzimpfung an – trotz aller gegenteiligen Expertenmeinungen, die für Impfungen plädieren. Sein Vorschlag: Er empfiehlt statt einer Impfung die Einnahme von Vitaminpräparaten zum Schutz vor Corona.

 

Kickl macht FPÖ zu Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker

Herbert Kickl lehnt die Corona-Schutzimpfung weiterhin kategorisch ab. Er habe weiterhin nicht vor, sich impfen zu lassen, erklärte er am Donnerstag gegenüber Medien. Um die letzten Impfgegner auf seine Seite zu holen, zweifelt er – trotz jeder Expertenmeinung – sogar die Wirksamkeit der Corona-Impfung öffentlich an.

Besonders interessant: Statt der Corona-Schutzimpfung empfiehlt Kickl die Einnahme von Vitaminpräparaten, um sich vor Infektion und Erkrankung an Covid-19 – vermeintlich – zu schützen. Politisch rückt der Freiheitliche Klubobmann seine Partei durch solche absurden Vorstöße noch weiter ins Abseits. Nach Einschätzung politischer Beobachter reduziert der FPÖ-Obmann damit seine Partei auf ein Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker.

 

Radikal-Kurs spaltet Partei

Dass Kickls radikaler Anti-Corona-Maßnahmen und Anti-Impfkurs sogar in den eigenen Reihen auf Widerstand stößt, zeigten Aussagen der jüngsten Tage.. So positionierten sich etwa zahlreiche politische FPÖ-interne Schwergewichte wie der Welser Bürgermeister Andreas Rabl offen gegen Kickls Corona-Politik. Rabl richtete Kickl über die Oberösterreichischen Nachrichten aus, dass es eine Diskussion darüber brauche „wie wir unsere Corona-Politik kommunizieren“. Rabl betont gegenüber Kickl, dass er im Gegensatz zu Kickl Politik „nicht auf der Straße“ mache.

Dabei spielte Rabl auf die Demonstrationen von Corona-Leugnern und Rechtsextremisten an, auf denen Kickl eine Rede hielt und zum offenen Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung aufrief. Das Ergebnis der Demo war damals ein Schwerverletzter.

Haimbuchner für Impfpflicht

Besonders klar gegen Kickl positionierte sich der in der FPÖ mächtige Landeschef aus Oberösterreich – Manfred Haimbuchner. Dieser durchlebte eine schwere Corona-Erkrankung und musste auf der Intensivstation behandelt werden. Haimbuchner musste daher selbst erfahren, welche fatalen Folgen eine Corona-Erkrankung nach sich ziehen kann.

So sieht sich Haimbuchner als „Befürworter der Corona-Impfung“. Damit positioniert sich dieser Freiheitliche gegen die Corona-Politik Kickls. Es ist daher anzunehmen, dass Haimbuchner mit Kickls neuestem Vorschlag, Vitaminpräparate einer Corona-Impfung vorzuziehen, nicht viel anfangen kann.

Zudem kann sich Haimbuchner eine Impfpflicht, etwa im Gesundheitsbereich, vorstellen, wie die Tageszeitung Heute berichtete.

 

Kickl ist ein verantwortungsloser Impfgegner

Klare Worte der Kritik für Kickls Vorschlag kommen von der ÖVP. „FPÖ-Chef Herbert Kickl positioniert sich einmal mehr als verantwortungsloser Impfgegner“, stellt die VP-Gesundheitssprecherin Gaby Schwarz entschieden fest.

So setze Kickl auch nach seinem Urlaub den FPÖ-Kurs fort, „der durch maximale Destruktivität in der Pandemie-Bekämpfung geprägt ist“, so Schwarz.  Dabei versuche Kickl „mit seiner ausgereiften Impfskepsis und seinem unstillbaren Drang, möglichst vielen Menschen die Impfung mittels evidenzbefreiter Argumente auszureden“, kritisiert die VP-Gesundheitssprecherin.