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Brunner startet nationale Carbon Management Strategie

Mit einem breiten Dialog startet Finanzminister Magnus Brunner für Österreich eine nationale Carbon-Management-Strategie: Als zusätzliche Maßnahme soll Kohlendioxid verwertet und gespeichert werden können, um Klima zu schützen und den Wirtschaftsstandort attraktiv zu erhalten. Foto: Bka

Finanzminister Magnus Brunner initiiert eine nationale „Carbon Management Strategie“ (CMS). Der Dialog mit Stakeholdern diese Woche war der Startschuss. Die Bevölkerung wünscht Information, doch die informierten Personen sind überwiegend dafür, erhob Market für Oecolution.

 

Experten-Dialog im Finanzministerium

Magnus Brunner betonte zum Auftakt des Dialogs im Finanzministerium: „Das Vermeiden und Einsparen von CO2 steht natürlich im Vordergrund. Aber wir müssen alle Technologien im Auge behalten: Daher muss auch das Speichern, Transportieren und Wiederverwerten von CO2 möglich sein.“

Dafür sollen die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die geologische Speicherung ist jedoch durch das CCS-Verbotsgesetz seit 2011 untersagt.

Daher fordert Brunner: „Ich bin dafür, das Gesetz zum Verbot der geologischen Speicherung von Kohlenstoffdioxid aufzuheben. Nur so können wir unsere ambitionierten Klimaziele erreichen.“

 

Die Empfehlungen liegen vor

Was wäre zu tun? Expertinnen und Experten empfehlen, vom Verbot der Speicherung zur Ermöglichung zu schreiten. Projekte der Energiewende sollen im Umweltrecht Vorrang erhalten, für das Speichern sollten im Mineralrohstoffgesetz Strukturen geschaffen und für die Infrastruktur im Rohrleitungsgesetz Vorkehrungen getroffen werden.

 

Brunner sieht Potenzial für Klimaschutz, Standort und Beschäftigung

„Mit unserer österreichischen Carbon Management Strategie wollen wir klima- und budgetpolitischer Überlegungen verknüpfen“, sagt Brunner. „Wir wollen ein datenbasiertes und kosteneffektives Management der Treibhausgas-Abscheidung, Speicherung, Transport und Verwendung etablieren. Dies sind wesentliche Innovations-Themen mit großem Potenzial für den Klimaschutz sowie für unseren Wirtschafts- und Beschäftigungsstandort.“

 

Industrie wünscht Strategie

Helmut Leibinger, Geschäftsführer von Rohrdorfer Net Zero Emission Labs, verwies auf die enormen Anstrengungen für die Dekarbonisierung des Unternehmens sowie der Zementindustrie als Ganzes: „Seit 2012 wird im Werk Rohrdorf aus Abwärme ein Drittel des Strombedarfes gedeckt. In einer Pilotanlage wird seit 2022 CO2 abgeschieden und gleichzeitig zu einem Grundstoff für die chemische Industrie weiterverarbeitet. Dies wurde damit weltweit erstmals in der Zementindustrie demonstriert.“

Um CO2 abzuscheiden, zu speichern (CCS) oder zu verwerten (CCU) benötige die Industrie jedoch  eine überregionale Carbon Management Strategie, sagte Leibingen. Diese sollte bezahlbare erneuerbare Energie und eine effizienten Transportinfrastruktur für Kohlendioxid sicherstellen.

 

Informierte Öffentlichkeit überwiegend dafür

Die informierte Öffentlichkeit ist überwiegend für die Speicherung, ergab eine Market-Umfrage für das oecolution austria, einer Initiative zur nachhaltigen Standortsicherung. Die Möglichkeiten der Speicherung seien allerdings noch wenig bekannt, die Bevölkerung wünsche zusätzliche Information.

Die Öffentlichkeit steht der Speicherung von Kohlendioxid als zusätzliche Maßnahme, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, überwiegend positiv gegenüber, meint Oecolution-Geschäftsführerin Elisabeth Zehetner.

Mit einem breiten Dialog startet Finanzminister Magnus Brunner für Österreich eine nationale Carbon-Management-Strategie: Als zusätzliche Maßnahme soll Kohlendioxid verwertet und gespeichert werden können, um Klima zu schützen und den Wirtschaftsstandort attraktiv zu erhalten. Foto: Bka
Mit einem breiten Dialog startet Finanzminister Magnus Brunner für Österreich eine nationale Carbon Management Strategie: Als zusätzliche Maßnahme soll Kohlendioxid verwertet und gespeichert werden können, um Klima zu schützen und den Wirtschaftsstandort attraktiv zu erhalten. Foto: Bka