Bundeskanzler Karl Nehammer bereist diese Woche mehrere Länder in Afrika. Von Dienstag bis Donnerstag wird Nehammer Angola, Ghana und Ägypten besuchen. Dieser Reise ging bereits im Vorjahr die Teilnahme des Bundeskanzlers am EU-Afrika Gipfel im Februar 2022 in Brüssel voraus, sowie weitere Österreichische Initiativen im vergangenen Herbst.

Begleitet wird der Bundeskanzler von einer Wirtschaftsdelegation sowie Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Bereits im November empfingen Kanzler Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg alle Botschafter der afrikanischen Länder in Österreich zu einer Gesprächsrunde im Kanzleramt.

 

Sicherheit und wirtschaftliche Zusammenarbeit im Fokus

Ziel der Reise ist, die diplomatischen Türen nach Afrika zu öffnen und die wirtschaftlichen Beziehungen zu stärken, sowie die Bestrebungen, Sicherheit und Stabilität in Afrika voranzutreiben, wie es im Vorfeld der Reise aus dem Kanzleramt heißt.

„Sicherheit und Stabilität am afrikanischen Kontinent sind im beidseitigen Interesse – für Afrika und Europa. Als Europäische Union haben wir uns viel zu lange nicht intensiv genug mit dem Kontinent beschäftigt. Wir haben uns teilweise in einseitige Abhängigkeiten begeben von anderen Ländern, wie Russland oder China. Umso wichtiger ist es jetzt, auf Diversifizierung zu setzen und unsere diplomatischen Türen in den globalen Süden – allen voran nach Afrika – zu öffnen“, erklärte Bundeskanzler Nehammer im Vorfeld der Visite.

Das soll konkret werden, wie der Bundeskanzler erläuterte: „Gerade im Bereich der wirtschaftlichen Zusammenarbeit ergeben sich win-win-Situationen. Österreich wird schon jetzt geschätzt, u.a. durch unsere Unternehmen, die zu den aktivsten der Welt gehören. Darüber hinaus sind wir als neutrales Land inmitten der EU ein guter Türöffner für stärkere Beziehungen mit den afrikanischen Ländern. Sicherheit und Stabilität am Kontinent entstehen nur durch gute Kooperationspartnerschaften, die Perspektiven für die Menschen in Afrika schaffen. Denn dies ist das absolute Gegenteil von illegaler Migration und kriminellen Schleppermachenschaften, die ihre Geschäftsmodelle weiter ausbauen wollen. Dagegen müssen wir gemeinsam klar auftreten, um Sicherheit zu schaffen.“

Einer Studie des Wirtschaftsministeriums zufolge ist Afrika ein Zukunftsmarkt für Österreich.

Nehammer mit dichten Programm

In Luanda (Angola) wird Kanzler Nehammer den angolanischen Präsidenten João Lourenço zu bilateralen Gesprächen treffen, sowie am Wirtschaftsforum mit österreichischen und angolischen Wirtschaftsvertretern teilnehmen.

In Accra (Ghana) stehen neben dem offiziellen Gespräch im Präsidentenpalast mit Präsident Nana Dankwa Akufo-Addo, ebenfalls ein hochkarätiger Wirtschafts-Round Table sowie ein Besuch des Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre (KAIPTC) und ein sicherheitspolitischer Termin in der National Dog Academy am Programm. Mit beiden Einrichtungen bestehen Kooperationen mit dem österreichischen Bundesheer.

Zum Abschluss wird der Bundeskanzler in Kairo den ägyptischen Präsident Abdel Fattah El Sisi zu einem bilateralen Gespräch im Präsidentenpalast treffen. Darüber hinaus nimmt er gemeinsam mit dem ägyptischen Premierminister Moustafa Kamal Madboulian einem Wirtschafts-Roundtable teil.

Im Zuge der Reise sollen mehrere Abkommen in verschiedenen Bereichen u.a. der Wirtschaft unterzeichnet werden.