News

Kanzlers Auto-Gipfel beschleunigt Mobilitätsdebatte

Expertinnen und Experten kamen zum Automobilgipfel in das Bundeskanzleramt. Foto: Christopher Dunker

Der Auto-Gipfel im Bundeskanzleramt beschleunigt die Debatte um die Mobilität. Die Öffentlichkeit wünscht ein sachliches und offenes Gespräch über eine klimafreundliche, leistbare und wirtschaftlich sinnvolle Mobilität. Darauf verweisen ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger, die eFuel-Alliance Österreich und Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf.

 

Breite Reaktion – viel an Zustimmung

Andreas Ottenschläger, Verkehrssprecher der ÖVP, begrüßte wie die Experten die Initiative zu Technologieneutralität und fordert eine sachliche, zielorientierte Diskussion über Zukunft unserer Mobilität: „Es gilt, den Wettstreit der Ideen um die Antriebstechnologien der Zukunft gemeinsam mit Expertinnen und Experten sowie Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft zu diskutieren und daraus auch politische Ziele abzuleiten.“

 

Standort sichern, Abhängigkeiten vermindern

„Österreich ist ein hochentwickelter Wirtschaftsstandort für den Motoren- und Fahrzeugbau. Daher braucht es ein klares Bekenntnis zu einer Technologieoffenheit“, sagt Ottenschläger. Die aktuellen Krisen hätten zudem Abhängigkeiten von einigen wenigen Lieferanten von Rohstoffen und aufgezeigt: „Im Mobilitätsbereich müssen wir alle Technologien nutzen. Das Ziel, in Österreich die CO2-Emissionen im Verkehrssektor bis 2030 deutlich zu senken, ist dabei unbestritten.“

 

Milliarden für öffentlichen Verkehr

Zur Mobilität verweist Ottenschläger auf die „Rekordsummen“, die in den öffentlichen Verkehr fließen: „Mit dem ÖBB-Rahmenplan 2023–2028 werden in den kommenden sechs Jahren 19 Milliarden Euro in ein modernes Eisenbahnnetz investiert“, hält Ottenschläger fest. Auch das im letzten Jahr beschlossene Fußgänger- und Radfahrer-Paket sei ein Baustein für mehr Klarheit und Sicherheit, so der ÖVP-Abgeordnete, der meint: „Wir müssen einen sachlichen und offenen Diskurs über eine klimafreundliche, leistbare und wirtschaftlich sinnvolle Mobilität der Zukunft in Österreich und Europa führen.“

 

eFuel-Alliance verweist auf Chancen

In einer ersten Stellungnahme begrüßte die Fuel Alliance Österreich „den offenen und faktenbasierten Dialog rund um klimafreundliche Technologien“, den Bundeskanzler Karl Nehammer initiiert hat.

Der geplante Umbau des Energiesystems „ist eine gewaltige Aufgabe, die nur gemeinsam bewältigt werden kann“. Alle Optionen müssen in Betracht gezogen werden, Technologieverbote bremsen die Zielerreichung. Innovationspotenziale österreichischer Hightech-Unternehmen sind in die Strategie einzubauen.

„Jetzt ist die Politik gefordert, die Chancen zu nutzen, die eine derart tiefgreifende Transformation für ein Hochtechnologieland wie Österreich bietet“, erklärt für die eFuel-Alliance Österreich deren Vorstand Jürgen Roth.

 

Transformation der Branche ermöglichen

„Der Automobilgipfel ist ein weiterer Schritt, denn die Fahrzeugindustrie und der Logistiksektor st ehen wegen klimapolitischen Festlegungen vor einer gigantischen Transformationsaufgabe“, sagt Karheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer. Die Wirtschaft befürwortet daher einen technologieoffenen Weg als wichtig und richtig.

Im Bereich der individuellen Mobilität wird der batterieelektrische Antrieb forciert. Das wirft aber eine Reihe von Ressourcen- und Infrastrukturfragen auf. Im Hinblick auf Langstreckennutzungen mit hohen Tonnagen im LKW-Verkehr, in der Schiff- und Luftfahrt gilt es Alternativen wie z.B. Wasserstoff, e-Fuels, Biotreibstoffe, LNG etc. zu forcieren und in einem technologieoffenen Ansatz weiterzuentwickeln, so Kopf.

Besondere Bedeutung werde in Hinblick auf die Transformation der Wirtschaft, die Erarbeitung einer Wasserstoffimportstrategie und den Aufbau Energiepartnerschaften haben, meint Kopf: „Wasserstoffimporte sind zentral, um den Bedarf zu decken. Die geopolitische Lage und die Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit haben gezeigt, dass einseitige Abhängigkeiten zu vermeiden sind. Das gleiche gilt für E-Fuels. Hier besteht massiver Handlungsbedarf.“

Dazu verwies Kopf auf das – positive – Beispiel in Deutschland: „Mit dem Programm H2Global wird an konkreten Projekten gearbeitet, um Wasserstoff nach Deutschland zu bringen.“