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Land- und Forstwirtschaft erhalten 300 Millionen gegen Kostenexplosion

Feldarbeit erfordert Maschinen und diese benötigen Treibstoff, doch für beide steigen die Kosten. Daher erhalten die Land- und die Forstwirtschaft ein 300-Millionen-Euro Paket, um im Wettbewerb bestehen zu können. Foto: Uschi Dreiucker / pixelio

Die Bundesregierung reagiert auf die nach wie vor hohen Betriebs- und Treibstoffkosten in der Land- und Forstwirtschaft. Für die im internationalen Wettbewerb benachteiligten heimischen Agrarbetriebe werden nun 300 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig präsentierte am Mittwoch nach der Ministerratssitzung das Paket samt Eckpunkte.

 

Totschnig: „Bauern stehen in hartem Wettbewerb“

Die Einkommenssituation in der heimischen Land- und Forstwirtschaft bleibt weiter angespannt. Sinkende Einkommen einerseits, steigende Treibstoff- und Betriebskostenandererseits. Landwirtschaftsminister Totschnig sieht die Versorgung mit regionalen, frischen und hochwertigen Lebensmitteln gefährdet und begründet damit das 300 Millionen Euro Paket.

„Unsere Bäuerinnen und Bauern stehen vor großen Herausforderungen und in einem harten, internationalen Wettbewerb. Es ist daher unsere gemeinsame Aufgabe, die Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft mit zielgerichteten Maßnahmen zu unterstützen. Denn während Betriebs- und Treibstoffkosten weiterhin hoch bleiben, sinken die Einkommen der Bäuerinnen und Bauern. Eine Versorgung mit hochwertigen, frischen und regionalen Lebensmitteln ist keine Selbstverständlichkeit, sondern bedarf dort an Entlastung, wo der Schuh drückt“, erklärt Totschnig in einer Aussendung des Ministeriums.

 

300 Millionen für drei Bereiche

Die nun beschlossenen 300 Millionen Euro sollen mit drei zielgerichteten Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft stärken. Diese sind:

  • Entlastung durch Agrardiesel
  • Beitrag für Bodenbewirtschaftung
  • Sondermittel für Tierwohl

 

209 Millionen Euro für Agrardiesel 

Die Land- und Forstwirtschaft ist aufgrund des Einsatzes von Maschinen mit einem notwendigen Dieseleinsatz konfrontiert. In absehbarer Zeit stehen hier in so gut wie allen Bereichen keine alternativen Antriebsformen zur Verfügung. Mit der Dieselrückvergütung wird – wie in vielen anderen EU-Mitgliedstaaten – eine Entlastung für den Dieseleinsatz auf den Weg gebracht. Gleichzeitig wird dadurch die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe im europäischen und internationalen Umfeld gestärkt.

Beispiel für das Jahr 2024: Entlastung von 20 Cent je Liter Diesel, bestehend aus einer steuerlichen Entlastung und der CO2-Preis Rückvergütung.

 

50 Millionen Euro Bodenbewirtschaftungsbeitrag 2024

Das Paket leistet einen wichtigen Beitrag, um die landwirtschaftliche Produktion der Bäuerinnen und Bauern zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Der Beitrag kommt allen landwirtschaftlichen Betrieben mit landwirtschaftlichen Nutzflächen zugute.

 

50 Mio. Euro Sondermittel für mehr Tierwohl 

Mit diesen Mitteln können weitere Anreize für den tierfreundlichen Stallbau gesetzt werden, um den Umstieg in allen Tierhaltungssektoren zu beschleunigen. Durch eine klare Schwerpunktsetzung, insbesondere im Schweinesektor, soll dort die Umstellung besonders attraktiv gestaltet werden.

 

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig präsentierte am Mittwoch nach dem Ministerrat das 300 Millionen Euro Paket für die Landwirtschaft. Foto: BKA/Regina Aigner

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig präsentierte am Mittwoch nach dem Ministerrat das 300 Millionen Euro Paket für die Landwirtschaft. Foto: BKA/Regina Aigner

Totschnig dankt Nehammer

Für den Beschluss des 300 Millionen-Pakets dankte der Landwirtschaftsminister besonders Bundeskanzler Karl Nehammer für dessen Unterstützung. „Ich bin überzeugt: Nach all den Krisenjahren gilt es nun, den Fokus darauf zu richtigen, wie wir unsere produzierende Land- und Forstwirtschaft wettbewerbsfähiger gestalten und eine nachhaltige Lebensmittelversorgung weiterhin garantieren können. Danke an Bundeskanzler Karl Nehammer für sein stets offenes Ohr für die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern“, ergänzt Totschnig.

 

Hoher Einkommens- und Kostendruck

Die land- und forstwirtschaftlichen Einkommen sind 2023 zurückgegangen, auch 2024 werden zahlreiche Betriebe kaum kostendeckend wirtschaften. Daher ist das Paket ausdrücklich zu begrüßen, erklärte der Präsident der Österreichischen Landwirtschaftskammer, Josef Moosbrugger, in einer ersten Stellungnahme.

Feldarbeit erfordert Maschinen und diese benötigen Treibstoff, doch für beide steigen die Kosten. Daher erhalten die Land- und die Forstwirtschaft ein 300-Millionen-Euro Paket, um im Wettbewerb bestehen zu können. Foto: Uschi Dreiucker / pixelio
Feldarbeit erfordert Maschinen und diese benötigen Treibstoff, doch für beide steigen die Kosten. Daher erhalten die Land- und die Forstwirtschaft ein 300-Millionen-Euro Paket, um im Wettbewerb bestehen zu können. Foto: Uschi Dreiucker / pixelio