News

Lopatka an Vilimsky: Verabschieden Sie sich endgültig vom ÖXIT!

Klare Worte in Richtung FPÖ findet Reinhold Lopatka wenige Tage vor der EU-Wahl. Foto: Paul Gruber

Wenige Tage vor der EU-Wahl findet ÖVP-Spitzenkandidat Reinhold Lopatka neuerlich deutliche Worte zur FPÖ und ihrem Spitzenkandidat Harald Vilimsky. In einen offenen Brief erklärt er die Vorteile der Mitgliedschaft für Österreich und grenzt sich damit klar zur EU-feindlichen Politik der Freiheitlichen ab. In einem Interview mit der Tageszeitung Die Presse legt Lopatka nochmal nach und kritisiert auch FPÖ-Chef Herbert Kickl scharf.

 

Bereits in der vergangenen Nationalratssitzung ging ÖVP-Spitzenkandidat Reinhold Lopatka auf die europafeindliche Politik der FPÖ ein (Zur-Sache berichtete).

Der antieuropäische Wahlkampf der FPÖ veranlasst wenige Tage vor der Wahl nun Reinhold Lopatka dazu, einen offenen Brief an seinen blauen Mitbewerber Harald Vilimsky zu richten.

„Herr Vilimsky, ich sage Ihnen: Frieden, Freiheit und Wohlstand schafft man miteinander und nicht gegeneinander“, schreibt Lopatka und tritt damit vehement der weiteren Spaltung der Gesellschaft durch die FPÖ entgegen. Er ruft unter anderem zur Zusammenarbeit auf europäischer Ebene auf und fordert von der FPÖ ein Bekenntnis zur EU-Mitgliedschaft Österreichs. Der ÖVP-Spitzenkandidat richtet sich mit drei konkreten Forderungen an Vilimsky. Lesen Sie hier den ganzen Brief.

 

Offener Brief von Reinhold Lopatka

Sehr geehrter Herr Vilimsky!

1995 haben zwei Drittel der Menschen für den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union gestimmt. Schon damals kämpfte die FPÖ im Vorfeld des Votums gegen ein gemeinsames Europa. Heute, 30 Jahre später, hat die FPÖ immer noch nichts dazugelernt.

Herr Vilimsky! Indem Sie ständig mit dem Austritt aus der Europäischen Union kokettieren, bringen Sie den Wohlstand unseres Landes in Gefahr! Denn auch wenn Sie es nicht wahrhaben wollen, der Beitritt Österreichs hat sich nicht für einige wenige, sondern für die gesamte Bevölkerung positiv ausgewirkt. Der Beitritt hat sich gerechnet!

Wir haben den Binnenmarkt mit 450 Millionen Menschen genutzt. Keine Zölle, eine gemeinsame Währung, der Euro. 6 von 10 Euro werden in Österreich durch Exporte eingenommen. Die Exporte in den EU-Raum haben sich vervierfacht, di Wirtschaftsleistung hat sich verdoppelt! Der Wohlstand hat deutlich zugenommen!

Diese Erfolgsgeschichte gilt es fortzuschreiben – im Sinne eines gemeinsamen Europas, das auf Frieden, Freiheit und Wohlstand für alle aufbaut. Mit ihren ÖXIT-Bestrebungen setzt die FPÖ diese Errungenschaften jedoch leichtfertig aufs Spiel. 

Herr Vilimsky, ich sage Ihnen: Frieden, Freiheit und Wohlstand schafft man miteinander und nicht gegeneinander – gerade darum gilt es, auch auf europäischer Ebene zusammenzuarbeiten. Sich aus Prinzip und parteipolitischem Kalkül gegen alles zu stemmen, das unser gemeinsames Europa voranbringt, hilft niemandem weiter. Die kommende Legislaturperiode kann auch für Sie und Ihre Fraktionskollegen eine Chance sein, den Wert des Gemeinsamen zu erkennen.

Herr Vilimsky, ich fordere Sie auf:

  • Verabschieden Sie sich endgültig vom ÖXIT und bekennen Sie sich zur EU-Mitgliedschaft Österreichs.
  • Wenden Sie sich von Putins Regime ab und widerstehen Sie den russischen Einflussversuchen.
  • Stoppen Sie die Diffamierung der Europäischen Institutionen. Eine von den Bürgerinnen und Bürgern gewählte Volksvertretung als „Irrenhaus“ zu beschimpfen, ist eines Spitzenkandidaten nicht würdig!

Europa darf nicht zerstört werden, wie das die FPÖ plant. Sondern Europa muss verbessert werden.Das ist mein Ziel in den kommenden Jahren und dazu lade ich auch Sie, Herr Vilimsky, ein! Leisten auch Sie einen Beitrag zu einem besseren Europa! Das haben sich die Österreicherinnen und Österreicher verdient!

Reinhold Lopatka
EU-Spitzenkandidat der Volkspartei

 

„Engstirniger Nationalist“

Lopatka nimmt aber auch FPÖ-Chef Herbert Kickl in die Pflicht. In einem Interview mit der Tageszeitung „Die Presse“ bezeichnet Lopatka Kickl als „engstirnigen Nationalisten“. Die FPÖ ist aus Sicht Lopatkas der „letzte Schutzherr der AfD“ und würde an der Zerstörung der Union arbeiten.