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Mehr Mittel: 77,5 Mio für humanitäre Hilfe

Humanitäre Hilfe von Jugend Eine Welt in der vom Bürgerkrieg schwer getroffenen Krisenregion Tigray/Äthiopien: die Entwicklungsorganisation unterstützt ihre Partner u.a. mit Mehllieferungen. Damit können die Don Bosco-Partner vor Ort jeweils für einige Tage Brot backen und Menschen versorgen. Foto: Jugend eine Welt

Österreich erhöht die Mittel für humanitäre Hilfe durch den Auslandskatastrophenfonds des Außenministeriums auf 77,5 Millionen Euro. Außenminister Alexander Schallenberg spricht von effizienter Hilfe, humanitäre Organisationen wie Jugend eine Welt begrüßen den Schritt außerordentlich, auch wegen der Perspektiven.

 

Krisen steigern Bedarf an Hilfe

Die vielfältigen Krisen aufgrund von Konflikten, Klimawandel, Naturkatastrophen und Extremwetterereignissen führen zu einem enormen weltweiten Bedarf an humanitärer Hilfe, erläutert das Außenministerium.

„Der Angriffskrieg auf die Ukraine, bei dem Russlands Präsident Putin auf zynische Weise Getreide und Energie als Waffen einsetzt, wirkt als weiterer Brandbeschleuniger“, heißt es am Freitag beim Pressegespräch von Außenminister Alexander Schallenberg und Vizekanzler Werner Kogler in Wien.

 

Humanitäre Hilfe steigt auf das Fünffache

Die Zahlen sind dramatisch: Derzeit benötigen rund 363 Mio. Menschen humanitäre Hilfe, was mehr als der gesamten Bevölkerung der USA entspricht.

Österreich hat daher den Auslandskatastrophenfonds des Außenministeriums als zentrales Instrument der humanitären Hilfe massiv aufgestockt. Die Mittel wurden seit 2019 von 15 Mio. Euro im Jahr 2019 auf heuer 77,5 Mio. Euro verfünffacht. Österreich leistet damit so viel für humanitäre Hilfe wie nie zuvor.

 

Strategie schafft Planbarkeit

Eine Strategie der Humanitären Hilfe wird nächste Woche im Ministerrat angenommen. Darin werden Ziele, Zuständigkeiten und Schwerpunkte noch klarer als bisher definiert.

Die Strategie stellt sicher, dass den Betroffenen in den Krisenregionen effizienter und effektiver geholfen werden kann. Die tätigen Nichtregierungsorganisationen wie Jugend eine Welt erhalten mehr Planungssicherheit, wodurch sie noch wirksamere Hilfe vor Ort leisten können.

 

Frauen und Mädchen im Fokus

In der Strategie werden zentrale Herausforderungen, wie vergessene Krisen, Migration, Klimawandel und Pandemien, definiert, auf die sich Österreichs Humanitärer Hilfe konzentriert.

Im Zentrum stehen vulnerable Gruppen, allen voran Frauen und Mädchen sowie Menschen mit Behinderungen.

Zur besseren Bewältigung dieser Herausforderungen legt die Strategie Innovation, Qualität und eine bewusste Verknüpfung von Humanitärer Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Friedensförderung fest.

„Mit der Humanitären Hilfsstrategie setzen wir die Prioritäten des Regierungsprogramms konsequent um“, sagte Schallenberg. „Wir stellen sicher, dass wir effiziente und effektive Hilfe dort leisten, wo sie am dringendsten nötig ist, nämlich direkt vor Ort.“

Jugend eine Welt liefert Mehl nach Äthiopien, das unter dem Bürgerkrieg leidet. Foto: Jugend Eine Welt

Jugend eine Welt liefert Mehl nach Äthiopien, das unter dem Bürgerkrieg leidet. Foto: Jugend Eine Welt

Wirksamer Einsatz der Mittel

Und zu den Zielen sagt Schallenberg: „Ziel ist es, den Menschen Perspektiven in ihrer Heimat zu geben und auch dazu beizutragen, weitere Flüchtlingsströme nach Europa zu verhindern.

Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt, begrüßt die Strategie: „Diese Strategie ist dringend nötig, damit die notwendigen Kapazitäten zur Leistung von Humanitärer Hilfe bereitstehen und diese treffsicher sowie effektiv eingesetzt werden können.“

Die Planbarkeit von öffentlichen Fördermitteln ist einer der wichtigsten Bausteine für die Humanitäre Hilfe vor Ort. „Eine klarere Sicht auf die Ziele der Regierung hilft auch uns bei der Ausrichtung unserer Ziele. Nur so ist es möglich, dass die Mittel der öffentlichen Hand und der Zivilgesellschaft effektiv und Hand-in-Hand für zielgerichtetere Humanitäre Hilfe eingesetzt werden können“, so Heiserer.

Die österreichische Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt hat seit ihrer Gründung im Jahr 1997 rund 200 Humanitäre Nothilfe-Projekte in allen Teilen dieser Welt unterstützt, überwiegend aus selbst besorgten Spenden.

Humanitäre Hilfe von Jugend Eine Welt in der vom Bürgerkrieg schwer getroffenen Krisenregion Tigray/Äthiopien: die Entwicklungsorganisation unterstützt ihre Partner u.a. mit Mehllieferungen. Damit können die Don Bosco-Partner vor Ort jeweils für einige Tage Brot backen und Menschen versorgen. Foto: Jugend eine Welt
Humanitäre Hilfe von Jugend Eine Welt in der vom Bürgerkrieg schwer getroffenen Krisenregion Tigray/Äthiopien: die Entwicklungsorganisation unterstützt ihre Partner u.a. mit Mehllieferungen. Damit können die Don Bosco-Partner vor Ort jeweils für einige Tage Brot backen und Menschen versorgen. Foto: Jugend eine Welt