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Sicherheitspakt gegen Bankomatsprengungen unterzeichnet

Im Kampf gegen eine zunehmende Welle an Bankomatsprengungen in Österreich hat Innenminister Gerhard Karner am Freitag einen Sicherheitspakt mit Vertretern der heimischen Bankenbranche unterzeichnet. Ziel der Vereinbarung ist eine engere Zusammenarbeit zwischen Polizei und Geldinstituten zur Prävention sowie eine effektivere Bekämpfung international organisierter Tätergruppen.
Mehr als 17 Bankomatsprengungen wurden laut Innenministerium in Österreich bereits dieses Jahr verübt. Das ruft nun die Banken und Sicherheitsbehörden auf den Plan. „Wir haben es mit international agierenden Tätergruppen zu tun. Daher braucht es eine enge Zusammenarbeit aller Sicherheitsakteure – national und international, öffentlich und privat. Wir halten dagegen und werden sie kriegen“, erklärte Karner im Rahmen des Bankengipfels im Innenministerium.
„SOKO Bankomat“
Als Reaktion auf die steigenden Vorfälle wurde vor knapp einem Monat im Bundeskriminalamt die Sonderkommission „SOKO Bankomat“ eingerichtet. Sie koordiniert sämtliche Ermittlungen zentral. Laut Karner wurde bereits ein erster Tatverdächtiger festgenommen – „ein bedeutender Erfolg im Kampf gegen diese Form der organisierten Kriminalität“.
General Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamts, erklärte: „Wir gehen davon aus, dass mehrere Hundert Täter bereit sind, Bankomaten zu sprengen. Bei diesen Taten handelt es sich nicht nur um normale Einbruchsdiebstähle, sondern um gut strukturierte kriminelle Organisationen.“
Banken investieren in Sicherheit
Der Sicherheitspakt sieht unter anderem den Aufbau einer gemeinsamen Informationsplattform zwischen Banken und Bundeskriminalamt vor. Künftig sollen sicherheitsrelevante Lageinformationen in Echtzeit ausgetauscht werden, um Bedrohungslagen schneller zu erkennen und entsprechend zu reagieren.
„Die Sicherheit unserer Kundinnen und Kunden sowie unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat für uns oberste Priorität“, betonte Michael Höllerer, Generaldirektor und Spartenobmann der WKÖ-Bundessparte Bank und Versicherung. „Daher investieren wir gezielt in präventive technische Maßnahmen, um das Schutzniveau unserer Infrastruktur deutlich zu erhöhen.“
Auch Robert Zadrazil, Präsident des Bankenverbands, unterstrich die Bedeutung der Kooperation: „Diese Zusammenarbeit ist der richtige Weg, um gemeinsam die Situation zu verschärfen, da die Tätergruppen in Kauf nehmen, dass unbeteiligten Menschen geschadet wird.“
Gerda Holzinger-Burgstaller, CEO der Erste Bank, sagte: „Wir müssen als Banken unattraktiver werden für die Verbrecher.“
