Die Spendenbegünstigung für gemeinnützige Organisationen wird ausgeweitet. Der Nationalrat beschloss mehrheitlich eine entsprechende Initiative der Bundesregierung.

 

In Zukunft sind alle Spenden, die als gemeinnützig oder mildtätig anzusehen sind,  steuerlich begünstigt. Damit soll die finanzielle Basis von gemeinnützigen Trägern gestärkt werden.

Finanzminister Magnus Brunner bezeichnete das Gesetz bei der Beschlussfassung im Nationalrat als das „umfassendste Gemeinnützigkeitspaket in der Geschichte Österreichs“, wie die Parlamentskorrespondenz am Donnerstag mitteilte. Die Leistungen, die der „Dritte Sektor“ für die Gesellschaft erbringt, seien „unbezahlbar“, so der Finanzminister weiter. Die Ankündigung der Regierung löste bei den Freiwilligenorganisationen ein breites positives Echo aus.

 

„Freiwilligenpauschale“ kommt

Mit dem Gesetz wird die Absetzbarkeit von Zuwendungen auf weitere gemeinnützige Organisationen ausgeweitet und das Verfahren der Begünstigung vereinfacht, so die Intention der Koalitionsparteien. Um die Arbeit von ehrenamtlich tätigen Personen steuerlich zu unterstützen, sollen Zahlungen von gemeinnützigen Organisationen an ihre Freiwilligen über eine „Freiwilligenpauschale“ geregelt werden: Diese sieht eine Steuerbefreiung für Einnahmen aus einer ehrenamtlichen Tätigkeit vor.

 

250 Millionen mehr Spenden, 100 Millionen Ersparnis

Man setze ein wichtiges Zeichen zur Anerkennung und Förderung privaten Engagements, erklärte Brunner. Dadurch werde das Aufkommen nach Schätzungen um weitere 250 Mio. € jährlich wachsen und die Steuerzahler würden sich über 100 Mio. € ersparen.

Auf der anderen Seite könnten mit der Ausweitung potenzielle 45.000 weitere Organisationen in den Kreis begünstigter Organisationen aufgenommen werden. Die Freiwilligenpauschale diene nicht dazu, Lohnzahlungen zu umgehen, sondern ehrenamtliche Arbeit zu erleichtern, betonte Brunner.

 

Nun auch Spenden an Schulen möglich

Für ÖVP-Abg. Andreas Hanger erfolgt mit der Ausweitung der Absetzbarkeit  eine indirekte Unterstützung und eine Stärkung des gemeinnützigen Sektors. Hanger ist Präsident des Österreichischen Zivilschutzverbandes und kennt die Situation in den Organisationen.

Neu ist auch die Möglichkeit, Zuwenedungen an Schulen steuerlich abzusetzen. Bisher konnte man zwar Schulen in Indonesien, aber nicht in Österreich unterstützen, begrüßte ÖVP-Abg. Maria Theresia Niss die Ausweitung der Absetzbarkeit auf den Bildungsbereich. Dies sei eine Investition in die Chancengerechtigkeit. Ebenso positiv befand Niss die Reduktion der Bürokratie.

Das Gemeinnützigkeitspaket ist Teil eines umfassenden Pakets mit einer Vielzahl an verschiedenen Maßnahmen zur Stärkung der Freiwilligen Arbeit und des Ehrenamtes in Österreich. (Zur-Sache berichtete)