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Pflegereform setzt weitere Fortschritte

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Die Pflegereform wurde voriges Jahr gestartet, jetzt hat der Nationalrat die nächsten Fortschritte beschlossen: Die Befugnisse des Personals werden ausgeweitet, ausländische Qualifikationen rascher anerkannt, Zuschüsse werden angehoben. „Das sind Meilensteine“, wie ÖVP-Klubobmann und Sozialsprecher August Wöginger in der Plenardebatte sagte.

 

Pflege geht uns alle an

„Pflege geht uns alle an“, sagte Wöginger, der mit Sozialminister Johannes Rauch das Pflegepaket in der Koalition verhandelt hat.

Die Befugnisse des diplomierten Pflegepersonals werden erweitert, etwa um die erste Einstufung für das Pflegegeld oder die Verordnung einfacher Medizinprodukte.

Die Anerkennung von ausländischen Ausbildungen in Pflegeberufen (Nostrifikation) soll vereinfacht werden, der Zugang zu Weiterbildung erleichtert.

Weitere Vereinfachungen betreffen die sechste Urlaubswoche für Pflegepersonal ab dem 43. Lebensjahr sowie die gemeinsame Betreuung von nicht-verwandten Personen im selben Haushalt

 

Pflege braucht weiteres Personal

Die vereinfachten Zugänge zum Arbeitsmarkt für Pflegerinnen und Pfleger wurde von Wöginger in der Plenardebatte ausdrücklich begrüßt: „Ohne Personal aus dem Ausland können wir die Pflege nicht bewältigen“, sagte Wöginger.

Erforderlich seien aber auch Anerkennung und Aufwendungen. Daher werde der Zuschuss für 24-Stunden-Betreuung von 640 auf 800 Euro erhöht und der Angehörigenbonus geschaffen, sagte Wöginger.

Als „positiv“ wertet Wöginger, dass die Oppositionsparteien „in Grundzügen zustimmen“.

Einige Teile der vor einem Jahr konzipierten Pflegereform traten bereits in Kraft. Genau 18 von 20 Maßnahmen werden damit umgesetzt, erforderlich ist dafür eine Milliarde Euro.

In Österreich beziehen derzeit 470.000 Personen ein Pflegegeld zwischen den Stufen eins bis sieben. Der Aufwand dafür beträgt 2,8 Milliarden Euro.

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Ein Paket zur Pflegereform vereinbarten Sozialsprecher August Wöginger (ÖVP) und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) vor einem Jahr. Weitere Teile wurden am Mittwoch im Nationalrat (Bild) beschlossen. Foto: Parlament/Anna Rauchenberger