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Wöginger: In der Pflege ist ein großer Wurf gelungen

VP-Klubobmann August Wöginger präsentierte am Tag der Pflege gemeinsam mit Grünen Klubobfrau Sigi Maurer und Sozialminister Johannes Rauch die Pflegereform. Foto: Zur-Sache.at / Michael Tögel

Am internationalen Tag der Pflege präsentierte VP-Klubobmann August Wöginger gemeinsam mit Grünen Klubobfrau Sigi Maurer und Sozialminister Johannes Rauch die über 20 Maßnahmen starke Pflege-Reform im Sozialministerium. Wöginger, zugleich auch ÖAAB-Bundesobmann, ist ein wesentlicher Verhandler der Pflegereform.

 

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Großer Wurf im Bereich der Pflege

„Es ist eindeutig ein großer Wurf, den wir heute mit dieser Pflegereform präsentieren“, sagte VP-Klubobmann August Wöginger in der gemeinsamen Pressekonferenz mit der Klubobfrau der Grünen, Sigi Maurer und Sozialminister Johannes Rauch. „Der Pflegeberuf ist eine schöne aber auch herausfordernde Aufgabe“, erklärte Wöginger bei dem Medientermin im Sozialministerium in Wien.

Es sei gut zu wissen, dass viele tausend Menschen bereit sind, in einen Pflegeberuf zu gehen oder diesen zu Hause für Angehörige auch auszuüben, so Wöginger. All diesen Menschen sowie jene, die für einen Pflegeberuf in Ausbildung sind, bekommen mit diesem Paket am „Tag der internationalen Pflege“ die Wertschätzung und den Respekt, den sie verdienen: „Ja, das Paket ist mit einem Volumen von einer Milliarde Euro der große Wurf für den Pflegebereich“, so Wöginger.

 

Reform der Pflegelehre

Man implementiere die Pflegelehre, so wie diese im Regierungsprogramm vereinbart sei. Nach der Pflichtschule werde es möglich sein, in eine Pflegelehre einzusteigen – dreijährig für den Lehrabschluss Pflegeassistentinnen und Assistenten oder vierjährig für Pflegefachassistentinnen und Assistenten, konkretisierte der Klubobmann. Im vierten Lehrjahr werde man mit mindestens 1.500 Euro entschädigt.

Die Umsetzung erfolge ab dem Berufsschuljahr 2023/24 in Form von Pilotprojekten, dessen Evaluierung in sieben Jahren erfolge, gab Wöginger bekannt. In jedem Bundesland soll es künftig möglich sein, ein derartiges Pilotprojekt zu starten.

Für Umsteigerinnen und Umsteiger, die aus einem anderen Beruf in die Pflege wechseln, sowie für Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger wird es ein vom AMS gefördertes Pflegestipendium von mindestens 1.400 Euro pro Monat geben.

 

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Verbesserung in allen Bereichen

„Ich lebe auf dem Land und bei uns im Innviertel werden beispielsweise mehr als 80 Prozent der Pflegegeldbezieher zuhause betreut, auch hier setzen wir einen Schwerpunkt“, so Wöginger. Für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen und Demenz werde es eine Erhöhung des Pflegegelds geben. Zudem wird es aber der Pflegefall-Stufe 4 einen Angehörigenbonus von 1.500 Euro ab dem Jahr 2023 für die Person, die den größten Teil der Pflege zuhause leistet und selbst- oder weiterversichert ist, als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung geben.

Zu Verbesserung komme es auch in der 24-Stunden-Betreuung, verkündete August Wöginger. Konkret soll ab dem 43. Lebensjahr für alle eine Entlastungswoche eingeführt werden. Zudem soll es Erleichterungen bei der Nostrifizierung geben – ein Teil davon sei bereits in der derzeit in Begutachtung befindlichen Rot-Weiß-Rot-Karte enthalten. „Wir gehen mit diesem Paket auf die Bedürfnisse und Anforderungen des Personals und der pflegenden Angehörigen ein und setzen am Tag der Pflege einen ganz großen Schritt“, sagte Wöginger abschließend.