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Schulterschluss für Marchfeld-Schnellstraße S8

Foto: VPNOE

Der Bau der Schnellstraße S8 im Marchfeld soll die Region besser anbinden und Anrainer entlasten. 2019 gab es ein positives UVP-Verfahren und einen Bescheid des Verkehrsministers. Bis Oktober 2020 lief gegen den Bescheid eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht. Politik und Bürger warten seit fünf Monaten auf ein Ergebnis. Im NÖ-Landtag gibt es einen gemeinsamen Schulterschluss von ÖVP, SPÖ und FPÖ für das Projekt.

 

Erste hochrangige Straßenverbindung der Region

Das Projekt soll den Bezirk Gänserndorf besser anbinden, jeder zweite Arbeitnehmer in Gänserndorf arbeitet in Wien. Täglich fahren circa 35.000 Fahrzeuge durch die Gemeinden entlang der B8, 18.000 Anrainer sind davon direkt betroffen. Die S8 würde ungefähr 100.000 Anwohner an das hochrangige Straßennetz anbinden. Auf einer Länge von 14,4 km wäre die S8 die erste hochrangige Straßenverbindung Richtung Osten nördlich der Donau.

Geplanter Verlauf der S8; Grafik: ASFINAG

Geplanter Verlauf der S8; Grafik: ASFINAG

 

Bereits 2005 war die S8 eines der ersten Projekte, die einer „Strategischen Prüfung Verkehr“ unterzogen wurden. 2006 wurde die Straße dann ins Bundesstraßengesetz übernommen und damit vom Bund fixiert. 2011 hat die ASFINAG eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP-Verfahren) angestoßen, das 2019 positiv abgeschlossen wurde. Mit dem positiven UVP-Verfahren folgte der positive Bescheid des damaligen Verkehrsministers, Norbert Hofer (FPÖ).

 

Beschwerde gegen den Bescheid des Verkehrsministers

Gegen den Bescheid des Verkehrsministers wurde beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde eingelegt. Dieses Verfahren wurde am 13.10.2020 überraschend nach nur einem Verhandlungstag beendet. Seitdem warten die Politik und die Bürger im Marchfeld auf eine Rückmeldung des Bundesverwaltungsgerichts. Diese schriftliche Rückmeldung könnte drei Richtungen vorgeben: Das Gericht nimmt die Verhandlungen wieder auf, Das Gericht weist das Projekt ab, oder das Projekt wird an das Ministerium zurückgewiesen.

 

Überparteiliche Unterstützung

Die Volkspartei Niederösterreich treibt das Projekt zur S8 schon mehrere Jahre und sieht den Zeitpunkt für die Umsetzung nach dem positiven UVP-Verfahren gekommen. Um die breite Unterstützung für das Projekt zu zeigen, wurde im niederösterreichischen Landtag ein gemeinsamer Dringlichkeitsantrag von ÖVP, SPÖ und FPÖ unterstützt. Auf Initiative von Gänserndorfs Bürgermeister und Landtagsabgeordneten René Lobner hat die VPNÖ die überparteiliche Initiative „Ja-zur-S8“ ins Leben gerufen.

 

10.000 Unterstützer

Die Initiative „Ja-zur-S8“ wird mittlerweile von 10.000 Marchfelderinnen und Marchfeldern unterstützt. Bereits vor einem Jahr gab es eine gemeinsame Demonstration von LAbg. René Lobner, NR Angela Baumgartner, 3. LT-Präsidentin Karin Renner (SPÖ) und LAbg. Dieter Dorner (FPÖ) mit 150 Marchfelderinnen und Marchfelder vor dem Verkehrsministerium.

Bedenken zur S8 gab es bislang vor allem von Naturschützern um den Vogel Triel. Im April 2020 wurde seitens des Landes Niederösterreich das Vogelschutzgebiet ausgeweitet und angekündigt, die bestehenden Schutzmaßnahmen für den Vogel Trier, zu intensivieren.

Projektinitiator Renè Lobner (VPNOE); Foto: VPNOE

Projektinitiator Renè Lobner (VPNOE); Foto: VPNOE

„Unverzichtbares Projekt“

René Lobner betont zur S8: „Die S8 ist ein unverzichtbares Projekt für die gesamte Region Marchfeld. An jedem Tag, an dem das Projekt verzögert wird, ersticken wir im Stau – darunter leidet die Lebensqualität, die Verkehrssicherheit und der Wirtschaftsstandort. Täglich fahren mehr als 35.000 Fahrzeuge, darunter 6.000 LKW, durch die Gemeinden und belasten dabei 18.000 direkte Anrainerinnen und Anrainer.“