Regierung

Februar bringt wieder bessere Lage am Arbeitsmarkt

Arbeitsminister Martin Kocher präsentierte die Arbeitsmarktzahlen. Foto: BKA / Christopher Dunker

Obwohl die Pandemie im Zusammenhang mit der Omikron-Welle auch den Februar sehr geprägt hat, spiegeln sich die epidemiologischen Herausforderungen kaum am Arbeitsmarkt wider. Denn auch im Februar setzt sich die positive Dynamik am Arbeitsmarkt weiter fort. In Kombination mit saisonalen Effekten und den gesetzten Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik kann man im Monatsrückblick durchaus von einer guten Entwicklung sprechen, zeigte sich heute Arbeitsminister Martin Kocher bei der Präsentation der Arbeitsmarktdaten für Februar optimistisch und kündigte gemeinsam mit AMS Chef Johannes Kopf eine Modernisierungs- und Digitalisierungsoffensive im AMS an.

 

Niedrige Arbeitslosigkeit wie zuletzt 2011

Derzeit sind 376.861 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet. 302.697 davon sind arbeitslos. 74.164 davon nehmen an Schulungsmaßnahmen teil. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 7,3%. Damit liegt die Arbeitslosigkeit Ende Februar auf dem niedrigsten Stand seit 2011 (361.759). Im Vergleich zu den letzten 3 Jahren, die teilweise im Zeichen der Pandemie standen, ist die Entwicklung besonders erfreulich: 2019 lag die Arbeitslosigkeit inkl. Schulungsteilnehmer bei bei 410.355Personen (8,4%) und 2020 bei 400.155Personen (bei 8,1%). Verglichen mit 2021, wo wir durch pandemiebedingte Einschränkungen eine sehr hohe Arbeitslosigkeit hatten, ist die Arbeitslosigkeit sogar um 132.062Personen zurückgegangen (508.923Personen, bzw. 10,7%). „Wir sehen also, dass die Entwicklung am Arbeitsmarkt nach wie vor eine gute ist, aber werden natürlich weiterhin daran arbeiten, so viele Menschen wie möglich in Beschäftigung zu bringen“, betont Kocher.

 

„Sanfter Ausstieg“ aus Corona Kurzarbeit

Eines der wichtigsten Kriseninstrumente in der Pandemie war die Corona-Kurzarbeit. Derzeit sind 187.127 Personen zur Kurzarbeit vorangemeldet (Ende Jänner 172.101 Voranmeldungen) „Aufgrund der guten Dynamik am Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft können wir, wie letzte Woche bereits angekündigt, planmäßig mit Ende März aus der Corona-Kurzarbeit für besonders betroffene Branchen aussteigen“, erklärt der Arbeitsminister. Die reguläre Kurzarbeit wird weiter bis Ende Juni 2022 bestehen bleiben. Da die Corona-Kurzarbeit mit Ende März ausläuft, wurde eine gesetzliche Anpassung vorgenommen und die maximale Bezugsdauer der Kurzarbeit für besonders betroffene Betriebe um zwei Monate, bis Ende Mai ausgeweitet. „Damit schaffen wir Planungssicherheit für betroffenen Unternehmen und garantieren einen sanften Ausstieg aus der Corona-Kurzarbeit“, so Kocher.

 

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Modernisierungs- und Digitalisierungsoffensive AMS

Trotz der erfreulichen Entwicklungen bei den Arbeitslosenzahlen und der nach wie vor positiven Dynamik am Arbeitsmarkt, stehe man wir vor gewissen Herausforderungen: Der Fachkräftemangel und die relativ hohe Anzahl an Langzeitarbeitslosen stehe in Kombination mit vielen offenen Stellen. Deshalb sei eine rasche und effiziente Vermittlung das wichtige Ziel des Arbeitsministeriums und des AMS. Zudem müsse dem Wandel der Arbeitsprozesse Richtung Digitalisierung Rechnung getragen werden, so Kocher, der gemeinsam mit AMS Chef Johannes Kopf die Modernisierungs- und Digitalisierungsoffensive des AMS präsentierte.

 

Offensive bis 2025

Bereits 2020 wurde eine Evaluierung der digitalen Struktur des AMS gestartet, die von dem renommierten Beratungsunternehmen KPMG durchgeführt wird. Das nun vorliegende Zwischenergebnis zeigt, dass die Coronakrise gut bewältigt werden konnte, aber es auch entsprechende Schritte braucht, um die Abläufe beim AMS noch effizienter zu gestalten. Neben mittelfristigen Strategien, die das AMS zu einer der führenden Arbeitsmarktorganisationen in Europa machen sollen, braucht es auch unmittelbare Schritte. Deshalb hat der Verwaltungsrat des AMS vor kurzem eine Modernisierungs- und Digitalisierungsoffensive beschlossen, die noch in diesem Jahr startet und bis 2025 gehen wird. Für heuer werden für dieses Projekt 12 Mio. Euro zur Verfügung.

„Unser Ziel ist einerseits, dass die Beraterinnen und Berater des AMS entlastet werden und somit mehr Zeit in die Beratung von Kundinnen und Kunden investieren können. Andererseits werden davon aber auch die Kundinnen und Kunden des AMS selbst profitieren. „Außerdem werden so noch mehr Unternehmerinnen und Unternehmer erreicht und die Stellenmeldungen noch aktueller und besser gemacht“, erklärt Kocher.

„Mit unserer IT-Offensive verfolgen wir das Ziel, die digitalen Dienstleistungen des AMS vor allem für unsere Kunden weiterzuentwickeln. Zu den IT-Projekten zählen so spannende Dinge wie ein Skillmatching, eine digitale Schnittstelle zur Meldung von offenen Stellen durch Unternehmen aus der eigenen HR-Software, eine völlige Neukonzeption des e-AMS Kontos, sowie die Entwicklung einer leistungsfähigen Service-App für Arbeitssuchende. Auch im Bereich der Schulungen und Weiterbildungen haben wir Innovatives vor. Was durch IT-Innovation möglich ist, zeigt die neue, sehr gut genützte AMS-Plattform allejobs bereits deutlich. Der nun geplante Ausbau unserer IT-Services ermöglicht uns unsere Position als führendes Dienstleistungsunternehmen am österreichischen Arbeitsmarkt zum Wohle unserer Kunden weiter auszubauen“, erklärt AMS-Chef Johannes Kopf die Offensive.

 

270.000 offene Stellen in Österreich

Der Wirtschaftsbund verwies heute bei der Veröffentlichung ihres monatlichen WB-Stellenmonitor auf die steigenden offenen Stellen in Österreich. Die mittels Online-Tool erhobenen Daten zeigen einen neuen Rekord und einen 8%igen Zuwachs an offenen Stellen im Vergleich zum Vormonat Jänner. Besonders der Tourismus (+30%) und das Baugewerbe (+10%) sind mit starke Zuwächse besonders hart betroffen. „Es mangelt an Personal an allen Ecken und Enden. Um möglichst viele Personen in Beschäftigung zu bringen, brauchen wir dringend effizientere Anreize zur Erhöhung der Mobilität und den Ausbau von Qualifikationen entsprechend den Arbeitsmarktbedürfnissen. Es darf nicht sein, dass Österreich als Wirtschaftsstandort zurückfällt, nur weil Betriebe keine Mitarbeiter finden“, so WB-Generalsekretär und Abg.z.Nr. Kurt Egger zum aktuellen WB-Stellenmonitor.