Regierung

Steigende Netzkosten: 80 Prozent werden vom Bund übernommen

Am 18. Jänner 2023 nahmen Bundesministerin Leonore Gewessler und Staatssekretär Florian Tursky (am Doorstep vor dem Ministerrat teil. Durch die Abfederung von 80 Prozent der Netzkosten spart ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt jährlich 100 Euro. Foto: BKA/Regina Aigner

Mit der Übernahme der Bundesregierung von 80 Prozent der steigenden Netzkosten spart sich ein durchschnittlicher Haushalt 100 Euro. Insgesamt 675 Millionen Euro werden zur Verfügung gestellt – ein entsprechender Beschluss vom Dezember 2022 wird deutlich ausgeweitet.

 

Tursky: Entlastung von bis zu 675 Millionen Euro

Beim Doorstep des Ministerrates erklärt Staatssekretär Florian Tursky „Durch die hohen Energiekosten steigen auch die Netzkosten massiv an und belasten Haushalte und Unternehmen“. Für einen Durchschnittshaushalt seien das jährlich etwa 100 Euro mehr.

„Die Bundesregierung hat daher eine Lösung auf den Weg gebracht, die diese Kosten substantiell abfedert. Es werden nun von den Mehrkosten aufgrund teurerer Netzverluste statt ursprünglich 60% für ein halbes Jahr 80% für das gesamte Jahr abgefedert. Das entspricht einer Entlastung von bis zu 675 Millionen Euro von denen Haushalte und Unternehmen profitieren“, weiter Staatssekretär Florian Tursky.

 

Breit aufgestelltes Hilfspaket der Bundesregierung

Die Großhandelspreise für Strom sind in den vergangenen Wochen sichtbar gesunken. Nach wie vor bleiben sie aber auf hohem Niveau. Um die Menschen gezielt zu entlasten hat die Bundesregierung bereits umfangreiche Hilfsmaßnahmen fixiert. Die Stromkostenbremse wirkt seit 1. Dezember 2022 und dämpft bereits die Inflation. Auch für Unternehmen gibt es mit dem Energiekostenausgleich ein zielgerichtetes Unterstützungsinstrument.

Nun haben die Verwerfungen auf den Strommärkten zusätzlich zu deutlich steigenden Stromnetzentgelten geführt. Damit diese Steigerung für Haushalte und Betriebe abgefedert wird, stellt die Bundesregierung nun insgesamt 670 Millionen Euro zur Verfügung. Der Bund übernimmt damit 80 Prozent der Kostensteigerung für das gesamte Jahr 2023.

Durchschnittlicher Haushalt spart 100 Euro für Netzkosten

Die Abfederung des Bundes bedeutet für einen durchschnittlichen Haushalt eine jährliche Ersparnis von 100 Euro. Ein Beispielunternehmen mit einem Jahresverbrauch von 500.000 KwH würde mit Mehrkosten von fast 4.700 Euro konfrontiert sein. Der Bund federt einen wesentlichen Teil in der Höhe von 3.150 Euro ab. Bereits im Dezember hat der Nationalrat mit einem Beschluss die Übernahme von Netzkosten durch den Bund überhaupt erst ermöglicht. Dieser Beschluss wird nun nochmals ausgeweitet.

Zur Info: Die Stromnetzentgelte werden durch die E-Control als unabhängige Behörde festgelegt. Die Bundesregierung hat dabei kein Mitspracherecht. Für die Erhöhung waren vor allem die gestiegenen Netzverlustkosten verantwortlich.

Am 18. Jänner 2023 nahmen Bundesministerin Leonore Gewessler und Staatssekretär Florian Tursky (am Doorstep vor dem Ministerrat teil. Durch die Abfederung von 80 Prozent der Netzkosten spart ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt jährlich 100 Euro. Foto: BKA/Regina Aigner
Bundesministerin Leonore Gewessler und Staatssekretär Florian Tursky erläutern die Abfederung der Netzkosten, wodurch ein durchschnittlicher Haushalt jährlich 100 Euro einspart. Foto: BKA/Regina Aigner