Regierung

Wintertourismus: 0,9 Prozent der Energie für 4,1 Prozent des BIP

Über "Facts & Figures: Energieverbrauch des Tourismus" informierte Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (M) mit (v.l.n.r) Steffen Hahn (Labstelle Wien), Monika Mörth (Geschäftsführerin Umweltbundesamt), Erich Egger (Vorstand der Schmittenhöhebahn,Salzbzurg) und Frank Bläuel (Geschäftsführer Hotel Tulbingerkogel, NÖ). Foto: Screen Facebook

Österreichs Wintertourismus verbraucht 0,9 Prozent der Gesamtenergie, liefert aber 4,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Bei einer Pressekonferenz gaben die Staatssekretärin für Tourismus, Susanne Kraus-Winkler und Branchenvertreter einen aktuellen Überblick über die Daten und Fakten zum Energieverbrauch des österreichischen Tourismus. Die steigenden Energiepreise machen auch der Tourismusbranche zu schaffen – besonders betroffene Betriebe werden mit dem Energiekostenzuschuss von der Regierung entlastet.

Verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen

Der Tourismus beschäftigt eine Vielzahl an Mitarbeitern und trage einen großen Teil zum österreichischen Wirtschaftswachstum bei. Besonders nach zwei Pandemiejahren seien jedoch weitere Einbußen kaum zu verkraften. Um die von den steigenden Energiekosten besonders betroffenen Betriebe zu unterstützen, hat die Bundesregierung einen Energiekostenzuschuss in der Höhe von 1,3 Milliarden Euro beschlossen. Zur-Sache berichtete bereits. 

Freiwillige Einsparungen seien dennoch das „Gebot der Stunde“, erklärte die Staatssekretärin für Tourismus, Susanne Kraus-Winkler. Dafür nennt sie drei Gründe: „Erstens führen die steigenden Preise dazu, dass Betriebe zum Energiesparen angehalten sind. Zweitens sind alle Branchen aktuell gefordert, verantwortungsbewusst mit den vorhandenen Reserven umzugehen, damit wir gemeinsam möglichst gut über den Winter kommen. Und drittens ist Energiesparen ein wichtiges Signal, sowohl in geopolitischer Hinsicht als auch in Hinblick auf den strukturellen Wandel, hin zu mehr Nachhaltigkeit“.

 

Tourismusbranche ist vielfältig

„Energiesparen betrifft uns alle. Angesichts der aktuellen Entwicklungen im Energiesektor muss aber das mögliche Einsparungspotential der österreichischen Tourismuswirtschaft im Verhältnis zu seiner wirtschaftlichen Bedeutung und der Wertschöpfung betrachtet werden“, so Staatssekretärin Kraus-Winkler.

Der Beitrag des Tourismus am BIP 2021 beträgt 4,1 Prozent und jener der Freizeitwirtschaft 6,2 Prozent. Vor der Corona-Pandemie betrug der BIP-Anteil sogar 7,6 Prozent. Insgesamt macht der Energieverbrauchs des Tourismus 1,5% des österreichischen Gesamtverbrauchs aus – dazu zählen Hotellerie, Gastronomie und Seilbahnen, betonte Kraus-Winkler. Das sei vergleichsweise gering, gemessen an den wirtschaftlichen Zahlen.

Wichtig sei es, so Kraus-Winkler, dass man nicht alle Tourismusbetriebe zusammenfassend betrachten könne. „Wenn wir über den Tourismus sprechen, sprechen wir über eine sehr vielfältige Branche“, so die Staatssekretärin. Dies mache es schwierig, jedem das gleiche Energiesparkonzept überzustülpen. Jeder Betrieb könne andersartig einsparen, nicht überall herrschten die gleichen Voraussetzungen.

Bedeutsam sei auch, dass der Verbrauch von 2008 bis 2019 um rund 54 Prozent gesunken ist – ebenso der Gasverbrauch. Das habe man den Mitarbeitern, Experten und der Politik zu verdanken – wo das Motto seit Jahren laute: Effizienzsteigerung durch Prozessoptimierung.

Zahlen, Daten Fakten: Wintertourismus

Die österreichischen Seilbahnen sind maßgeblich für den heimischen Wintertourismus und die Wirtschaft: Rund 10.000 Mitarbeiter sind in diesem Bereich tätig. Der Wintertourismus sei eine der größten Erfolgsgeschichten der Zweiten Republik und bringe Menschen aus aller Welt nach Österreich, so Egger von der Schmittenhöhebahn.

Pro Tag brauche man für einen Skifahrer 18 Kilowatt Stunden an Energie. Das sei vergleichsweise wenig. Problematisch sei dabei nur die Anreise der Gäste im Wintertourismus. Mittlerweile gebe es einen Umbruch in Richtung Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Hier habe beispielsweise die Westbahn attraktive Angebote.

Auf den Wintertourismus entfällt ein Anteil von 0,9 Prozent am jährlichen, österreichischen Endenergieverbrauch. Die Analyse zeige auch eine drastische Reduktion des Energieverbrauches in den Jahren von 2008 bis 2019. „In diesem Zeitraum konnten die Nächtigungen um rund 20 Prozent gesteigert werden und der Energieverbrauch um 44 Prozent gesenkt werden, konkret bedeutet das eine Senkung des Energieverbrauchs um mehr als 50 Prozent pro Nächtigung. Damit ist der Tourismus ein Vorbild“, so Monika Mörth, Geschäftsführerin im Umweltbundesamt.

Über "Facts & Figures: Energieverbrauch des Tourismus" informierte Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (M) mit (v.l.n.r) Steffen Hahn (Labstelle Wien), Monika Mörth (Geschäftsführerin Umweltbundesamt), Erich Egger (Vorstand der Schmittenhöhebahn,Salzbzurg) und Frank Bläuel (Geschäftsführer Hotel Tulbingerkogel, NÖ). Foto: Screen Facebook
Über "Facts & Figures: Energieverbrauch des Tourismus" informierte Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (M) mit (v.l.n.r) Steffen Hahn (Labstelle Wien), Monika Mörth (Geschäftsführerin Umweltbundesamt), Erich Egger (Vorstand der Schmittenhöhebahn,Salzbzurg) und Frank Bläuel (Geschäftsführer Hotel Tulbingerkogel, NÖ). Foto: Screen Facebook