Innenpolitik
Tourismus erhält mehr Saisoniers
Der Tourismus leidet nach wie vor an einem hohen Mangel an Fachkräften. Die Bundesregierung hat in der heutigen Sitzung die Entscheidung getroffen, dass Saisonierskontingent zu erhöhen. Damit soll Druck aus der angespannten Arbeitsmarktsituation in der Tourismuswirtschaft genommen werden.
Fachkräftemangel im Tourismus weiter hoch
Das WIFO und das IHS haben in ihrer jüngsten Sommerprognose der Tourismuswirtschaft für dieses Jahr ein sehr gutes Ergebnis prognostiziert. Nach den pandemiebedingten mageren und sehr schweren Jahren, erholt sich nun der Tourismus mit hoher Bettennachfrage und einem Aufschwung in allen Bereichen. Gedämpft wird diese gute Stimmung allerdings durch den verschärften Fachkräftemangel in Gastronomie und Hotellerie. Der schon ohnehin vor der Pandemie bestehende Bedarf an Mitarbeitern hat sich weiter verschärft. Die Regierung setzt nun kurzfristige Maßnahmen. Um das Problem auf Dauer zu lösen, werden auch langfristige strukturelle Änderungen in Angriff genommen, wie Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler heute bekanntgab.
Zusätzlich 1.000 Saisoniers
„In der gesamten Tourismus- und Freizeitbranche wird händeringend nach Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gesucht. Wir freuen uns deshalb, dass sich die Koalitionspartner nach konstruktiven Gesprächen auf eine Erhöhung des Saisonierkontingents um 1.000 Personen verständigen konnten. Dies ist eine wichtige kurzfristige Sofortmaßnahme, um den Bedarf an Arbeitskräften während der aktuellen Sommersaisonspitze weiter abzufedern“, so Kraus-Winkler.
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Weitere Maßnahmen
Laut Staatssekretärin soll es aber nicht bei der einen Maßnahme bleiben. Man habe sich auch darauf verständigt, weitere Schritte zu setzen. „Erstens werden Kellnerinnen und Kellner und Gaststättenfachberufe auf die bundesweite Mangelberufsliste genommen. Zweitens sollen Betriebe, die Saisoniers in ein dauerhaftes Beschäftigungsverhältnis übernehmen, künftig erleichterten Zugang zu Saisonierkontingentplätzen erhalten. Drittens wird die Beantragung der Rot-Weiß-Rot-Karte erleichtert, wenn sich die antragstellende Person aufgrund einer Saisonbeschäftigung bereits in Österreich aufhält. Diesen Maßnahmen sollen zusätzliche Anreize schaffen, um Arbeitskräfte verstärkt ganzjährig in Beschäftigung zu halten“, erklärt Kraus- Winkler.
Attraktivierung touristischer Berufe oberste Priorität
Kraus-Winkler betont, dass weitere mittel- und langfristige Impulse zur Stärkung des touristischen Arbeitsmarkts folgen müssen. Hierbei sieht sie auch die Tourismusbranchen gefordert: „Europaweit ringen die Tourismusbetriebe um Arbeitskräfte, denen man immer mehr bieten muss, um sie für einen Job im Tourismus zu begeistern. Dazu zählen etwa flexible Arbeitszeit- und Kinderbetreuungsmodelle.“ Bereits im Herbst möchte Kraus-Winkler deshalb mit den Sozialpartnern über Zukunftsperspektiven diskutieren. Zentrale Themen werden dabei unter anderem Modelle zur Ganzjahresbeschäftigung von Saisonkräften sein.