Berichte

Österreich kam besser durch die Krise als erwartet

Prämie löste Investitionen aus und sicherte Arbeitsplätze: Arbeitsminister Martin Kocher. Fotos: BKA/ Andy Wenzel; iStock.com/ Morsa Images

Österreich hat ökonomisch das Krisenjahr 2020 besser bewältigt als erwartet. Die Wirtschaftsleistung ist im Corona-Jahr 2020 real um 6,6 % zurückgegangen, gab die Statistik Austria zum Wochenende bekannt.

 

Dies ist der stärkste Rückgang seit dem Jahr 1945. Dieser fiel damit kräftiger aus als jener in der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009. Eine der Ursachen dafür, dass Österreich im EU-Vergleich „recht hart“ getroffen wurde, liegt laut Statistik Austria am kräftigen Rückgang der Wirtschaftsleistung in Gastronomie und Beherbergung. Deren Anteil an der Wertschöpfung wiege in Österreich dreimal schwerer als in Deutschland, erläutert Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria.

 

Schrittweise Lockerung dient Arbeitsmarkt

Bereits zum Wochenauftakt hatte Arbeitsminister Martin Kocher mit Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Finanzminister Gernot Blümel die Auswirkungen der Öffnungsschritte auf den Arbeitsmarkt präsentiert. Von allen beteiligten Ministern wurde ein positiver Ausblick für die österreichische Wirtschaft und den Arbeitsmarkt skizziert. Das bestätigen auch die Zahl von 120.000 Menschen, die wieder in Beschäftigung sind.

 

Positiver Trend erkennbar

Laut Finanzminister Blümel zeigen aktuelle WIFO-Daten, dass die Wirtschaft vom gestiegenen privaten Konsum und dem Zuwachs im Einzelhandel profitiert. Durch die Öffnungen in diesen Bereichen konnte ein ökonomischer Einbruch, wie er vor einem Jahr sichtbar war, verhindert werden. Die Wirtschaft kommt daher besser als im Vorjahr durch den Frühling. Einen positiven Trend erkennt auch der Einkaufsmanagerindex der Bank Austria, der die Produktionserwartung in den nächsten 12 Monaten misst. Der Index zeigt sich derzeit auf einem Dreijahreshoch, wie Bundesminister Blümel betont.

 

Sinkende Arbeitslosigkeit

Arbeitsminister Kocher erkennt einen positiven Trend hinsichtlich der Arbeitslosenzahlen. Mit 490.000 Personen, die derzeit beim AMS arbeitslos vorgemerkt sind oder sich in Schulungen befinden, ist die Arbeitslosigkeit erstmals seit Weihnachten unter 500.000 Menschen gesunken. Einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung der krisenbedingten Arbeitsmarktsituation leistet auch das AMS, dessen Gesamtförderung im Vergleich zum Vorjahr um 8,3% ausgebaut werden konnte.

Das AMS Budget sieht mehr Mittel für Frauen vor. Damit will man dem Trend entgegenwirken, dass besonders Frauen von krisenbedingter Arbeitslosigkeit betroffen sind.

 

Wirtschaftszweige unterschiedlich belastet

Der österreichische Wirtschaftsstandort ist vielfältig. Deshalb wurden die Branchen auch unterschiedlich hart von den Folgen der Pandemie getroffen. Während Hotel- und Gastronomiebetriebe verhältnismäßig schwer von den nötigen Corona-Beschränkungen betroffen wurden, kann besonders der Bereich der Biowissenschaften weiter ausgebaut werden. Wirtschaftsministerin Schramböck hebt in der Pressekonferenz auch den Beitrag zur Forschung und Entwicklung durch ebendiese Branche hervor.