Innenpolitik

Wöginger will 20 steuerfreie Überstunden pro Monat

Überstunden sollten stärker als bisher steuerbegünstigt werden, fordert ÖVP-Klubobmann und Sozialsprecher August Wöginger. Foto: Parlamentsdirektion / Thomas Topf

Wegen des Mangels an Arbeitskräften leisten viele Menschen Überstunden. Doch die Besteuerung dieser Überstunden sollten deutlich vermindert werden, fordert jetzt August Wögingern, Klubobmann und Sozialsprecher der ÖVP.

 

Hohe Leistung an Überstunden

Wegen der Vielzahl erforderlicher Überstunden fordert August Wöginger, ÖVP-Klubobmann, Sozialsprecher und Chef des ÖAAB die Höhe der Besteuerung deutzlich zu vermindern.Er präsentiert einen konkreten Vorschlag. Das berichtet die Kronen-Zeitung in ihrer Sonntag-Ausgabe.

Wöginger setzt direkt bei den Steuern an: „Die Besteuerung von Überstunden muss weiter reduziert werden. Es muss den Menschen einfach mehr Netto vom Brutto bleiben.“

Die Begründungen dafür sieht Wöginger in den gegenwärtigen, teils krisenbedingten Umständen der Wirtschaft: „Gerade aufgrund der Arbeitsknappheit und der damit verbundenen Zusatzbelastung von Überstunden, die viele Arbeiterinnen und Arbeitern an die Grenzen ihrer Kapazitäten stossen lässt, ist es wichtig und gerecht, dass die Steuern nicht die Leistung wegfressen.“

Wie sieht Wögingers Vorschlag aus? Derzeit sind die ersten zehn Überstunden in der Höhe eines Maximalbetrages von 86 Euro steuerfrei. Wöginger will, berichtet die Krone, dass in Zukunft die ersten 20 Überstunden in einer Höhe von 200 Euro steuerbefreit sind.

Wöginger hat auch bereits das Gespräch mit Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher gesucht. Die Krone zitiert Wöginger: „In Zeiten der Krise müssen wir alles tun, um der Wirtschaft wie auch deren Mitarbeiter größtmöglich unter die Arme zu greifen. Das Ende der Besteuerung von bis zu 20 Überstunden ist hier ein wichtiger Schritt für mehr Gerechtigkeit.“ Zudem seien besonders Personen im Gesundheits- und Pflegebereich von der neuen Überstundenbefreiung betroffen. Wöginger: „Es ist ein weiteres Zeichen der Anerkennung der Arbeit der Menschen in diesen herausfordernden Berufen, die seit dem Beginn der Pandemie besonders gefordert sind.“

 

Staat soll Leistung anerkennen

„Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen zeigen uns deutlich, dass in Österreich derzeit ein massiver Arbeitskräftemangel vorliegt“, sagt ÖAAB-Generalsekretär Abg. Christoph Zarits am Sonntag in einer Aussendung.

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer seien in den Betrieben oftmals gefordert, mehr zu arbeiten und dadurch Überstunden zu machen. Viele Menschen wollen diese Überstunden auch machen. Aber der Staat soll hier nicht mitverdienen, die steuerliche Begünstigung der Überstunden muss dringend ausgeweitet werden. „Gerade in Zeiten der Teuerung muss den Menschen eine Möglichkeit gegeben werden, dass sich eine Mehrleistung auch im Geldbörserl niederschlägt“, erklärte Zarits.