Europa- & Aussenpolitik
Roaming am Westbalkan soll gratis werden
Neuigkeiten aus Brüssel: 80 EU-Abgeordnete fordern in einem Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, das Gratis-Roaming der EU auf die Staaten des Westbalkans zu erweitern.
Brief an EU-Kommissionspräsidentin
In einem Brief an die Präsidentin der Europäischen Kommission – Letter_Westbalkan_Roaming_FINAL with signatures, Ursula von der Leyen, fordern mehr als 80 Europaabgeordnete auf Initiative von ÖVP-Delegationsleiterin, Angelika Winzig, Gratis-EU-Roaming für die Staaten des Westbalkans. Winzig galt dabei als Initiatorin und oberste Verhandlerin. Gefordert werden zusätzlich eine Verlängerung und eine Verbesserung des Gratis-Roamings in der EU, Norwegen, Island und Liechtenstein.
Der Brief von 15. November 2022 setzt sich weiters für eine Einbindung der Ukraine in die Gratis-Roaming-Zone der EU ein.
Winzig: Telemarkt nur mit Ländern des Westbalkans vollständig
Winzig ist überzeugt, der europäische Telekommarkt sei nur mit den Ländern des Westbalkan vollständig. „Künstliche Grenzen im Telekommarkt müssen ein Ende haben, am Weg dorthin ist die Ausweitung des EU-Gratis Roaming auf den Westbalkan ein wichtiger Schritt“, erklärt die Abgeordnete.
Es sei Zeit für einen wahren digitalen Binnenmarkt in der EU und darüber hinaus. Die große Unterstützung der Initiative aus dem Europäischen Parlament ist ein klares Zeichen an die EU-Kommission, jetzt handeln zu müssen.
Wettbewerbsfähigkeit der Union stärken
Die Vorteile auch für die Union liegen auf der Hand: Ein Ende der Preisaufschläge für Handytelefonate und für mobiles Internetsurfen für die Bürgerinnen und Bürger der Westbalkanstaaten in der EU und umgekehrt sei ein wichtiger Schritt, um die Bürger in Europa näher zusammenzubringen und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit der Union zu stärken.
Kostengünstige Kommunikation von Personen und Unternehmen über Grenzen hinweg ist wesentlicher Bestandteil der Infrastruktur eines wettbewerbsfähigen Europas, heißt es aus der Kommunikationsbranche.
Die westlichen Balkanstaaten hätten bewiesen, dass sie zuverlässige Partner der Europäischen Union sind, erklären die Europa-Parlamentarier. Mit der Empfehlung der Europäischen Kommission vom 12. Oktober, Bosnien-Herzegowina den Kandidatenstatus zu verleihen, wurde ein weiterer Meilenstein in der Erweiterungspolitik der Union erreicht.