Berichte
Eröffnung der Shoah-Namensmauern-Gedenkstätte
Im Gedenken an 65.000 Menschen: Am Dienstag wurde die Shoah-Namensmauern-Gedenkstätte in Wien (Ostarrichipark) durch Bundeskanzler Alexander Schallenberg, den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und die Bundesministerin für EU und Verfassung Karoline Edtstadler eröffnet.
64.000 Namen, 64.000 Menschen
Bis Anfang 1938 lebten rund 210.000 Juden in Österreich. Diese Österreicherinnen und Österreicher haben hier gelebt, Familien gegründet, Geschäfte geführt und Berufe ausgeübt, sich in Wissenschaft, Kunst, Literatur und Musik ausgezeichnet.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden Tausende Jüdinnen und Juden getötet. Ihre Namen wurden in 160 Steinelemente gemeißelt.
Shoah-Namensmauern-Gedenkstätte
„Hinter jedem einzelnen Namen steht ein Mensch und ein Schicksal. Ein Mensch der Träume hatte, liebte und geliebt wurde“, sagte Bundeskanzler Alexander Schallenberg, um auf die einzelnen Schicksale hinter den Namen hinzuweisen.
Für sie wurde die Shoah-Namensmauern-Gedenkstätte im Ostarrichipark errichtet und durch Bundeskanzler Alexander Schallenberg, Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka und Bundesministerin für EU und Verfassung Karoline Edtstadler gemeinsam mit dem Initiator des Projekts, Kurt Yakov Tutter, eröffnet.
„Diese Gedenkmauer gibt den 64.000 jüdischen Kindern, Frauen und Männern, die in Österreich gelebt haben und in der Shoah ermordet wurden, ihre Identität zurück. Ihre in Stein gemeißelten Namen sorgen dafür, dass sie niemals vergessen werden“, so Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka.
Bedeutender Ort im Herzen Wiens
Mit dem Ostarrichipark wurde ein bedeutender Ort innerhalb Wiens ausgewählt. Dort ist das Denkmal für ein breites Besucherspektrum zugänglich und bietet eine ruhige Umgebung. An diesem von den Initiatoren so bezeichneten „Ort der Ehrfurcht“ kann nun der über 64.000 ermordeten Menschen gedacht und ihr Leben geehrt werden.
Finanzierung für Projekt wurde 2018 zugesichert
Die Shoah Namensmauern wurde bereits 2010 durch den „Verein zur Errichtung einer Namensmauern Gedenkstätte, für die in der Shoah ermordeten jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Österreich“ und den Architekten Dr. John Cirka visualisiert.
Die Finanzierung des Projekts wurde 2018 durch den damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz zugesichert. Der wesentliche Teil der Finanzierung erfolgt durch die Bundesregierung. Zudem haben die Bundesländer und die Industriellenvereinigung einen Beitrag zur Realisierung des Projekts geleistet.
„Diese Gedenkstätte ist unerlässlich. Männer, Frauen und Kinder – alle, denen man Namen entzogen hat, indem man ihnen eine Nummer gab, finden eine Identität, einen Grabstein und eine Ewigkeit“, so Sobotka abschließend.