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Regierung und Wirtschaft beraten Krise & Folgen

Austausch über die Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen gegen Russland mit Wirtschaftstreibenden im Bundeskanzleramt. Foto: BKA / Andy Wenzl

Bundeskanzler Karl Nehammer, Finanzminister Magnus Brunner und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck luden Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen zu einem Austausch ins Bundeskanzleramt. Im Zentrum: Beratungen über die Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Für Bundeskanzler Karl Nehammer ist klar: Problemstellungen zu erkennen und die Wirtschaft zu unterstützen, wo es notwendig ist! Faktum ist: Die Ukraine ist hinsichtlich Rohstoffen sowie agrarischer und industrieller Produktion eines der größten und bedeutsamsten Länder.

 

Beratungen über wirtschaftliche Hilfen

Die Bundesregierung gab angesichts der Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges und der Sanktionen den zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der heimischen Unternehmen einen Überblick über wirtschaftliche Hilfen auf europäischer und nationaler Ebene.

Vertreten waren unter anderem Prof. Elisabeth Stadler, CEO der Vienna Insurance Group, Alfred Stern, CEO der OMV und Francesco Sciortin, COO (Chief Operating Officer) der AUA. Sie zeigten die für ihre Branchen aktuellen Probleme und möglichen Lösungen auf. Österreich sei, so der Bundeskanzler, von den Folgen des Krieges und der Sanktionen gegen Russland besonders betroffen, denn Österreich sei der sechstgrößte Investor in der Ukraine.

Zu den Fakten: Die Ukraine ist der zweitgrößte und hinsichtlich der Bevölkerung der sechstgrößte Staat Europas. Die Ukraine verfügt über Rohstoffe (Uranerz, Eisenerz) und einen äußerst fruchtbaren Boden. Das Land könnte internationalen Statistiken zufolge 600 Mio. Menschen ernähren.

 

Unternehmen bestmöglich unterstützen

Rund 650 österreichische Unternehmen seien in Russland und rund 200 in der Ukraine aktiv, erläuterte Wirtschaftsministerin Schramböck. „Als Bundesregierung werden wir alles tun, um unsere Firmen bestmöglich zu unterstützen“, so Schramböck,  Zur-Sache berichtete bereits. Die Investitionen aus Österreich in der Ukraine belaufen sich aktuell auf 1,6 Mrd. Euro.

 

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„Österreich muss mittel- und langfristig freier von russischen Energieimporten werden“, erläuterte Schramböck weiter. Dass dies nicht von heute auf morgen gehe, sei klar. Es brauche aber weitere Maßnahmen und mehr Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren, denn: „Österreich und die Europäische Union dürfen nicht erpressbar sein.“

 

Wohlstand nicht gefährdet

Finanzminister Magnus Brunner beteuerte, dass die Maßnahmen gegen die Russische Föderation weitreichend und von beispielloser Dimension aber unbedingt notwendig seien. „Auch wenn unsere Wirtschaft, vor allem unsere Banken stabil sind und unser Wohlstand nicht gefährdet ist, ist es zweifellos ein Vorgehen, das auch die gesamte Europäische Union spüren wird. Aber, das ist der Preis der Freiheit!“, so Brunner.

 

Die verhängten Sanktionen seien nichts gegen das Leid, das die Menschen in der Ukraine derzeit ertragen müssen, erläuterte Bundeskanzler Karl Nehammer. Foto: BKA / Andy Wenzl

Die verhängten Sanktionen seien nichts gegen das Leid, das die Menschen in der Ukraine derzeit ertragen müssen, erläuterte Bundeskanzler Karl Nehammer. Foto: BKA / Andy Wenzl

 

„Der heutige Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der heimischen Wirtschaft war wichtig, damit wir die Problemstellungen im Detail kennen und dort unterstützen können, wo es notwendig ist“, so Nehammer abschließend.