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Lehrerkürzungen: So bringt NEOS-Wiederkehr Wiens Schulen in Bedrängnis

Wiederkehrs Kürzungen bei Lehrerstunden sorgen für laute Kritik - Foto: iStock, Charli Bandit

„Es wird Gewinner und Verlierer bei der Neuaufteilung der Stundenkontingente geben“, so äußerte sich kürzlich Christoph Wiederkehr, NEOS-Bildungsstadtrat in Wien, zu der Verteilung von Lehrer-Stundenkontingenten an Wiens Schulen. Die NEOS, die sich selbst immer wieder als Bildungspartei inszenieren, bringen durch ihre Politik nun die Wiener Schulen in Bedrängnis.

 

Unmut gegen NEOS-Wiederkehr wächst

Bereits im Juni protestierten Lehrer- und Elternvertreter lautstark vor dem Wiener Rathaus gegen die Umstrukturierungs- und Kürzungspläne von NEOS-Stadtrat Wiederkehr. Konkret geht es darum, dass Wiederkehr mit Herbst Lehrerstunden in Wien kürzen will. Wie Zur-Sache berichtete, werden durch die Kürzungen rund 100 Wiener Schulen Lehrer verlieren.

„Die NEOS stehen für Veränderung. Es hat jedoch bei der Wahl niemand dazu gesagt, dass Veränderung in diesem Fall Verschlechterung und Kürzungen für die Schulen bedeutet“, kritisiert VP Wien Bildungssprecher Harald Zierfuß.

Mittlerweile gibt selbst NEOS-Stadtrat Wiederkehr zu, dass es „Gewinner und Verlierer“ bei der Neuaufteilung der Stundenkontingente geben wird.

 

Harald Zierfuß - Foto: ÖVP Wien

NEOS sorgen in Wien für „Verschlechterungen und Kürzungen“ im Bildungsbereich, so VP-Wien Bildungssprecher Harald Zierfuß – Foto: ÖVP Wien

 

Reform vergrößert Wiener Schulklassen

Dass die Herausforderungen an Wiens Schulen weiter steigen, beweist unter anderem eine aktuelle Studie: So haben etwa in Wiens 5. Gemeindebezirk Margareten 87,6 % aller Schüler eine andere Umgangssprache als Deutsch.

Um diese Sprachdefizite ausbessern zu können brauche es mehr Lehrerstunden und kleinere Schulklassen. Genau das Gegenteil passiert aber durch NEOS-Bildungsstadtrat Wiederkehr. So mache Wiederkehrs Reform nun die Klassen „nicht kleiner, sondern größer“, streicht Bildungssprecher Zierfuß hervor.

„NEOS-Wiederkehr schafft keinen adäquaten Rahmen, sondern sorgt für immer mehr Chaos, Unmut und Unsicherheit in den Wiener Bildungseinrichtungen“, betont auch LAbg. Julia Klika, die selbst als Lehrerin an einer Wiener Mittelschule unterrichtet.

 

„Direktoren müssen jonglieren, um jede Klasse mit Lehrer zu besetzen“

Scharfe Kritik an den NEOS-Plänen kommt auch von Bernadette Arnoldner, VP-Landesgeschäftsführerin und Stadträtin. So sei das traurige Ergebnis der Lehrerverteilung, dass Lehrer „versetzt werden oder sogar fachfremd unterrichten müssen“. Zudem sind Direktoren dazu gezwungen, mit Pädagogen „zu jonglieren“, um jede Klasse mit einem Lehrer besetzen zu können.