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Schweizer zu Kurz und Österreich: „Toller Typ, echt gute Freunde“

Kanzler Sebastian Kurz und der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis. Bild: BKA/ Andy Wenzel

Vorige Woche scheiterte nach sieben Jahren Verhandlung ein Rahmenvertrag zwischen der EU und der Schweiz. Aus Sicht der Schweizer gab es keine Einigung über entscheidende Punkte und damit keine Mehrheit im Schweizer Bundesrat. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat sich als Vermittler zwischen der Schweiz und der EU engagiert und appelliert vor dem nächste Woche angesetzten EU-Rat, die Beziehungen weiterhin möglichst eng zu halten.

 

In den Schweizer Medien und der Bevölkerung wird Kurz‘ Engagement äußerst positiv aufgefasst. Die Österreicher seien „halt sympathische Menschen“ heißt es, Sebastian Kurz sei ein „toller Typ“.

Nachdem der Schweizer Bundesrat sich entschieden hatte, den über sieben Jahre verhandelten Rahmenvertrag mit der EU nicht zuzustimmen, machte sich in der Schweizer Bevölkerung und Medien die Befürchtung breit, „dass eine neue Eiszeit anbricht“, wie es die größte Schweizer Tageszeitung „Blick“ formuliert.

 

Schön zu erfahren, dass die Schweiz im Kreis der EU „noch Freunde hat“

In dieser Situation sei es umso erfreulicher, zu erfahren, dass die Schweiz in „diesem Kreis noch Freunde hat“, die sich für die Schweiz einsetzen würden. Besonders Sebastian Kurz steche hier hervor. Kurz bedauerte zwar die Entscheidung, doch nannte er sie im gleichen Atemzug „wenig überraschend“. Es gelte laut Kurz nun, Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass „unsere Beziehungen, etwa im Wissenschaftsbereich, weiterhin möglichst eng bleiben“. Dass Kurz diese klaren Worte auch gegenüber EU-Raatspräsident Charles Michel aussprach, fassten die Schweizer laut Medienberichten äußerst positiv auf.

Kurz kündigte ebenfalls an, sich beim nächsten Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs „für eine strategische Diskussion über die Beziehungen der EU mit der Schweiz“ einzusetzen, wie in der Schweizer Presse positiv erwähnt wird. Die Schweizer haben beschlossen, mit einer Tour durch die EU für bessere Beziehungen zu werben. Dazu meinte der „Blick“, dass es unklar sei, ob der Schweizer Außenminister „überall so gute Freunde antrifft wie in Wien“

 

Positive Reaktionen auf den Kurs Österreichs, Brücken zu bauen.

Sebastian Kurz wird als „wenigstens ein vernünftiger Mensch im Haifischbecken EU“ bezeichnet. Die „Oesis“ seien „echt gute Freunde“. Ein weiterer Schweizer dankte Sebastian Kurz, denn er „halte was er verspreche“. Die Schweiz und Österreich „sind und bleiben Nachbarländer die schon ewig miteinander Handel treiben“.

Für einen Leser des „Blick“ sind die Österreicher „halt sympathische Menschen“ und „Österreich war und ist immer unser Nachbar der Herzen“. Sebastian Kurz sei „einer der wenigen in der EU, der noch über gesunden Menschenverstand verfügt“.