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Unterwerfen sich die NEOS bereitwillig Ludwig?

Die Lockerungen der Corona-Maßnahmen kommen für NEOS-Pandemiesprecher Gerald Loacker zu spät. In Wien ist dies aber egal. Foto: Parlamentsdirektion/ Johannes Zinner; iStock.com/ alxpin

Die Corona-Maßnahmen werden gelockert, zuerst am 19. Februar, weitreichende Lockerungen folgen mit 5. März, wie Mittwoch in einer Pressekonferenz der Bundesregierung verkündet wurde. In Wien jedoch nicht. Spannend dabei: während die Bundes-NEOS die Regierung für die „späten“ Lockerungsmaßnahmen kritisiert, hört man von den NEOS in Wien keinen Ton, im Gegenteil: Sie unterwerfen sich, so scheint es, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und der SPÖ.

 

Wien ist anders

Während die Bundesregierung ab dem kommenden Samstag von 2G auf 3G (geimpft, genesen und getestet) umstellt, bleibt Wien weiterhin bei 2G (geimpft oder genesen). Die nächsten Lockerungen treten – geht es nach der Bundesregierung – am 5. März in Kraft, Zur-Sache berichtete. Nur in Wien ziert man sich und möchte die Lage länger sondieren.

Für den NEOS-Pandemiesprecher Gerald Loacker kommen die am Mittwoch angekündigten Lockerungsschritte der Bundesregierung sogar zu spät. Er meint in einer Reaktion, dass es bei den Einschränkungen immer nur darum ginge, das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu schützen, was gelungen sei.

 

NEOS Wien bleiben dem Bürgermeister treu

Die Regierungskritik konnte sich Loacker nicht sparen: „Es ist also längst überfällig, dass die massiven Einschränkungen unseren täglichen Lebens zurückgenommen werden“, so Loacker in einer Aussendung. Darüber hinaus kritisiert er, dass die „neuen Regeln“ unverständlich seien und sprach explizit die FFP2-Maskenpflicht an.

Während für Gerald Loacker – von den NEOS – die angekündigten Corona-Lockerungen der Bundesregierung als längst überfällig bewertet, schweigt er zu den Entscheidungen in Wien. Die Wiener NEOS, immerhin Mehrheitsbeschaffer für Bürgermeister Ludwig, lassen diesen nach Belieben schalten und walten. Kein Widerstand oder Aufbegehren der NEOS gegen Michael Ludwig. NEOS-Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr ist auf Tauschstation und sein Parteikollege Loacker schweigt zum pinken Umfaller im Wiener Rathaus. Die NEOS goutieren Ludwigs Corona-Maßnahmen – so scheint es jedenfalls – ohne wenn und aber, wie etwa weiterhin 2G in der Gastronomie, Zur-Sache berichtete ebenfalls.

Loackers Rundumschlag gegen die Bundesregierung geht somit ins Leere. Wenn sich jemand Loackers Kritik zu Herzen nehmen sollte, dann seine pinken Parteikollegen in Wien.