News
Arbeit aber keine Mitarbeiter
Österreich fehlt es an Personal. Mehr oder weniger alle Branchen leiden an Arbeits- und Fachkräftemangel. Die Zahl der offenen Stellen lag Ende Juli bei über 220.000. Beruhigung ist keine in Sicht.
Der „Stellenmonitor“ des Österreichischen Wirtschaftsbundes (WB) erhebt Monat für Monat die Zahl der offenen Stellen in Österreich. Der hohe Wert der vergangenen Monate setzte sich auch im Juli fort. Betriebe suchen weiter händeringend nach Personal.
Kommende Monate „ohne ausreichend Personal“
„Die Bilanz des Wirtschaftsbund Stellenmonitor zeigt eine erschütternde Situation am österreichischen Arbeitsmarkt. Auch für den Monat Juli hat der WB-Stellenmonitor wieder 220.590 offene Stellen verzeichnen können. Im Vergleich zum Vormonat sind die Zahlen damit kaum gesunken. Gleichzeitig suchen Betriebe österreichweit händeringend nach Personal. Gerade zur Hauptsaison im Tourismus stehen viele Unternehmerinnen und Unternehmer wieder vor der Frage, wie sie die kommenden Monate ohne ausreichend Personal durchstehen sollen“, zeigt sich WB-Generalsekretär und Abg. z. NR. Kurt Egger betroffen.
Absage an populistische Forderung
Die regelmäßig erhobene Forderung politischer Mitbewerber nach einer Arbeitszeitverkürzung bezeichnet Egger als „populistisch“. Er sieht darin sogar eine Verschärfung der gegenwärtigen Situation.
„Die Haltung von SPÖ und Arbeiterkammer bei diesem Thema versteht auch die österreichische Bevölkerung nicht mehr. Die heimische Wirtschaft braucht dringend weitere Entlastungsmaßnahmen und langfristige Arbeitsmarktreformen, um schnellstmöglich aus dieser Situation rauszukommen. Denn es gibt durchaus Potenzial am österreichischen Arbeitsmarkt, dass mit entsprechenden Anreizen gehoben werden muss“, so Egger, der auf eine Reihe von Möglichkeiten verweist wie die Ausweitung der Steuerbefreiung von Überstunden, einem Anreizmodell, das ältere Arbeitnehmer motiviert länger im Erwerbsleben zu bleiben oder dem flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung, um mehr Frauen in den Vollzeiterwerb zu bringen. „Die derzeitige Situation ist definitiv nicht mehr tragbar. Wenn wir die heimischen Betriebe nicht schleunigst unterstützen, wird der Wirtschaftsstandort Österreich bald nur noch ein Schatten seiner selbst sein“, so Egger abschließend.