Europa- & Aussenpolitik

Holodomor: Gemeinsam gegen Hunger und Mangel als Waffe

Der sowjetische Hungermord oder Holodomor an großteils ukrainischer Bevölkerung jährt sich zum 90. Mal. Im Parlament findet sich dazu eine große Einigkeit für die Verurteilung von Hunger und Mangel als Waffe. Foto: iStock / pavlofox

Der sowjetische Hungermord oder Holodomor an großteils ukrainischer Bevölkerung jährt sich zum 90. Mal. Im Parlament findet sich dazu eine große Einigkeit für die Verurteilung von Hunger und Mangel als Waffe.

 

Entschlossen gegen Hunger und Mangel als Waffe

„Der Holodomor – der sowjetische Hungermord an der ukrainischen Bevölkerung in den frühen Dreißigerjahren – war ein schreckliches Verbrechen, das sich niemals wiederholen darf“, unterstreicht ÖVP-Menschenrechtssprecherin Gudrun Kugler im Vorfeld des 90. Gedenkens an das von Stalin angeordnete Gräuel ab November 1932. Damals seien aufgrund der willkürlich und wissentlich durch die Sowjets herbeigeführte Hungersnot zwischen 3,5 und sieben Millionen Menschen ums Leben gekommen, zum Großteil aus ukrainischen Gebieten.

Vor allem aufgrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sei es wichtig, den Holodomor nicht zu vergessen. Daher hat die ÖVP gemeinsam mit SPÖ, Grünen und Neos einen Entschließungsantrag im Parlament eingebracht, der die Bundesregierung ersuchen soll, auch weiterhin entschlossen gegen den Einsatz von Hunger und Mangel als Waffe einzutreten. Ebenfalls hat auch die FPÖ eine Zustimmung zugesagt, somit wird der Antrag vermutlich einstimmig angenommen werden.

 

Heutige Parallelen aufzeigen

„Auch sollen die Parallelen zwischen der Geschichte und der Gegenwart aufgezeigt und entsprechende erbrechen verurteilt werden“, betont Kugler, die auch die Solidarität Österreichs mit der Ukraine hervorhebt.

Angriffe auf die für die Zivilbevölkerung lebensnotwendige ukrainische Infrastruktur werden heute von den russischen Aggressoren gegen die Ukraine eingesetzt. Dieser Krieg hat auch eine internationale Dimension, denn die Ukraine nimmt als „Kornkammer Europas“ auch bei der Versorgung vieler anderer Länder eine tragende Rolle ein. Die ÖVP-Menschenrechtssprecherin abschließend: „Zum damaligen Zeitpunkt wurde dieses stalinistische Verbrechen von der Weltöffentlichkeit weitestgehend ignoriert. Auch heute ist der Holodomor weitgehend unbekannt. Unser Weg ist dabei einer des Dialogs und der Mediation für den Frieden und der Einsatz für die Versorgungssicherheit. Aktuell heißt das auch der ukrainischen Zivilbevölkerung zu helfen, den Winter zu überleben.“