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Kinderbetreuung: Zustimmung aus dem ganzen Land

Ausbau der Kinderbetreuung: Die Ankündigung von Bundeskanzler Nehammer löste breite Zustimmung aus. Bild: Screenshot Kleine Zeitung

Die Ankündigung von Bundeskanzler Karl Nehammer, bis 2030 rund 4,5 Milliarden Euro für den Ausbau der Betreuung von ein- bis dreijährigen Kindern in Gemeinden zu investieren, löst im gesamten Land enorme und breite Zustimmung aus.

 

Gemeindebund erfreut und verhandlungsbereit

Eine der ersten Adressaten sind Österreichs Gemeinden, denn diese sind – seitens der öffentlichen Hand – für die Kinderbetreuung zuständig. Einen umfassenden und flächendeckenden Ausbau haben sie unter Hinweis auf die Kosten für Bau und Betrieb mit alternativen Lösungen und Zurückhaltung beantwortet. Nun liegt eine Zusage des Regierungschefs für die Finanzierung vor. Der Gemeindebund reagiert äußerst positiv.

„Monatelang haben wir mehr Geld für die Kinderbetreuung gefordert. Nun kommt Bewegung in die Debatte“ erklären die Vizepräsidenten des Österreichischen Gemeindebundes Andrea Kaufmann und Erwin Dirnberger. „Wir stehen bereit für weitere Verhandlungen, um die Details mit Bund und Ländern zu fixieren. Klar ist, dass es neben mehr Geld für den Ausbau der Infrastruktur auch die dauerhafte Finanzierung der Personalkosten durch den Bund brauchen wird, was der Bundeskanzler gestern im Sommergespräch auch zugesichert hat.“ Der Gemeindebund vertritt mehr als 2.000 Gemeinden und repräsentiert 70 Prozent der Bevölkerung.

 

Wirtschaft begrüßt Wahlfreiheit für Eltern

Die Wirtschaft reagierte – erwartungsgemäß – ebenfalls positiv, denn ein Mangel an Kinderbetreuung schränkt vor allem für Frauen die Möglichkeiten der Berufsausübung ein. „Mit der Ankündigung zum Ausbau der Kinderbetreuung greift Bundeskanzler Karl Nehammer eine langjährige Forderung des Österreichischen Wirtschaftsbundes auf. Besonders bei den Ein- bis Dreijährigen hat Österreich Aufholbedarf, wie aus einer Studie der Julius Raab Stiftung hervorgeht“, erklärte der Generalsekretär des Wirtschaftsbundes, Abg. Kurt Egger.

Mit den angekündigten 4,5 Mrd. Euro wird eine flächendeckende und hochwertige Kinderbetreuung zukünftig sichergestellt, denn die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels dringend notwendig, sagt Egger weiter. Betreuung der Kinder ermöglicht insbesondere Frauen, ihre Arbeitszeiten auszuweiten. „Die Formel ist einfach: Der Ausbau der Kinderbetreuung bedeutet mehr Chancengerechtigkeit für Kinder, echte Wahlfreiheit für Eltern und langfristig Wachstum und Wohlstand für Österreich.“

 

Weiterer familienpolitischer Meilenstein

„Mit der angekündigten Offensive im Bereich der Kinderbetreuung geht Bundeskanzler Karl Nehammer auf die Bedürfnisse der Familien in diesem Land ein“, meinte ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker in einer ersten Reaktion. Nach „familienpolitischen Meilensteinen“ – wie der Valorisierung der Familienleistungen und der Erhöhung des Familienbonus – wird sich der Kanzler nun der umfassenden Kinderbetreuung annehmen.

 

Wöginger: Bund, Länder und Gemeinden kooperieren

„Das Leben von Familien weiter zu erleichtern, hat für uns höchste Priorität“, betont der Klubobmann und Sozialsprecher der Volkspartei, August Wöginger, bezugnehmend auf das ORF-Sommergespräch des Bundeskanzlers. „Es braucht einen regelrechten ‚Kraftakt‘, um für flächendeckende Kinderbetreuung zu sorgen“, erklärt Wöginger weiter. „Als Gemeindepolitiker weiß ich sehr gut, welch Herausforderung die Kinderbetreuung in den Gemeinden ist. Daher ist es sehr wichtig, dass wir als Bund uns gemeinsam mit den Gemeinden und Ländern diesem Thema annehmen.“

 

Gemeinsamer Kraftakt erforderlich

Ähnlich äußerte sich auch der Familiensprecher der ÖVP, Abg. Norbert Sieber: „Karl Nehammer wird als erster Kanzler für umfassende Kinderbetreuung in Österreich sorgen. Im wahrsten Sinne des Wortes braucht es hier einen gemeinsamen Kraftakt, um die qualitativ hochwertige Betreuung unserer Kleinsten nachhaltig sicherzustellen und auszubauen. Es braucht die notwendige Infrastruktur in der Kinderbetreuung um Wahlfreiheit zu garantieren. Genau diese will der Bundeskanzler mit den Bürgermeistern, Gemeinden und Ländern in den kommenden Jahren herstellen. Es ist herausragend investiertes Geld, wenn die Bundesregierung bis 2030 4,5 Milliarden Euro für Infrastruktur und Personal zur Verfügung stellt.“